Das "G" bei Scania hat es in sich. Buchstäblich fing mit ihm das berühmte GPRT-Programm an, mit dem Scania zu Beginn der 80er-Jahre ein erstes durchdekliniertes Baukastensystem präsentierte. Doch stand dieser siebte Buchstabe des Alphabets seinerzeit für den niedrigsten zu habenden Einstieg, ein klarer Fall also für den Stadtverkehr. Und dieses "G" machte es nicht lange. Als die 3er-Reihe kam, waren seine Tage auch schon gezählt. "P" sowie "R" und "T" blieben. Ab 2005, da waren’s dann sogar nur noch zwei: Der Hauber namens "T" verschwand ebenfalls in der Versenkung. Doch nur zwei Jahre später kehrte zumindest das "G" zurück, diesmal allerdings in anderem Format – höher montiert als das P-Haus, aber tiefer als die R-Kabine.
So gab Scania die Losung "General Purpose" (universeller Einsatz) für diesen neuen Zwischenton unter den Kabinen aus und meinte damit: Überall dort, wo "R" zu hochgeschossen und "P" zu knapp geschnitten ist, da sollte es diese Kabine – bis hin zum Baufahrzeug – richten.
Neue G-Kabine ist länger und breiter
Jetzt kommt dieses G-Fahrerhaus im Trimm der neuen Baureihe und ergänzt auf diese bekannte Art und Weise die Fernverkehrszugmaschinen vom Schlage "S" und "R" nach unten. Den Auftakt macht dieser Tage das nun "G20" genannte lange Fahrerhaus für den Fernverkehr, das es in bewährter Manier mit drei verschiedenen Dachvarianten gibt: niedrig, normal und hoch. Wohin die Reise bei der Innenlänge geht, darauf weist diskret die Ziffer "20" hin, die für das neue Maß der Innenlänge in Dezimetern steht. Da diese jetzt ein wenig zugelegt hat, löst die "20" nun den vorigen Wert "19" ab. Diese Ziffern sollte man aber nicht auf die Goldwaage legen. Genau genommen sind’s nämlich um die 2.060 Millimeter, die der neue Langhaus-Scania heutzutage von der Frontscheibe bis zur Rückwand misst.
Auch in der Höhe hat die neue G-Kabine zugelegt. Wobei allerdings für die niedrige Variante gilt, dass es bei der bisherigen Innenhöhe von maximal 1.500 Millimetern zwischen Boden und Dach bleibt. Bei den beiden anderen Varianten lässt sich hingegen ein Zuwachs feststellen. So klettert die Innenhöhe beim Normaldach von 1.700 auf 1.800 Millimeter. Bei der Highline genannten Hochdachvariante wächst dieses Maß sogar von 1.910 auf 2.070 Millimeter. Das ändert aber nichts daran, dass einem in Gestalt der neuen G-Kabine ein etwas anderes Gesicht entgegenblickt als bei den hochmögenden Vertretern der R- und S-Klasse. Eine Lamelle weniger im Grill, aber die gleiche üppige Frontscheibe: Das verschiebt die Proportionen in Richtung gedrungene Statur. Und nicht nur das signalisiert eine gewisse Bescheidenheit. Auch die Scheinwerfer sind zum Beispiel simpler ausgeführt als bei den hohen Herrn.
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