Produktdesigner Mathias Lenz im Interview: Der Future Bus zeigt eine neue Designlinie

Produktdesigner Mathias Lenz im Interview
Der Future Bus zeigt eine neue Designlinie

Daimler Buses-Designchef Mathias Lenz über die Herausforderungen und Grenzen des Traumjobs eines jeden Designers, ein Showcar zu entwerfen.

Mathias Lenz, Leiter Product Design, Daimler Buses
Foto: Daimler
Was hat die asymmetrische Applikation an Front und Heck zu bedeuten, ist der Fahrer denn schon weniger wichtig?

Mathias Lenz: Keine Angst, wir schneiden dem Fahrer nur einen guten Zentimeter seiner bisherigen Sicht nach oben hin weg, das ist irrelevant. Aber optisch ist das ganz klar eine bewusste Sichtfeldreduzierung von außen als Kennzeichnung für das teilautomatisierte Fahren. Es ist im Cockpit an der heutigen Ausstattung vorhanden, was gebraucht wird, aber die Aussage ist einfach, dass das Sichtfeld nicht mehr so extrem wichtig ist. Wir zeigen schon mal den Weg, was autonomes Fahren irgendwann bedeuten kann. Langfristig könnten zum Beispiel auch die Fahrzielanzeigen größer und prägnanter in die Scheiben eingespielt werden, so dass diese von innen und von außen zu sehen sind. Tatsächlich war das auch bei den ersten Entwürfen so vorgesehen. Es gibt aber derzeit noch keine zulassungstechnischen Grundlagen hierfür. Wir arbeiten aber stark an dem Thema, die Informationen für die Passagiere grundlegend in die Scheiben zu bringen.

Im Heck nehmen wir mit den Lichtbausteinen der Heckleuchten auf schwarzem Untergrund historische Zitate aus der Daimler-Geschichte auf. Dazwischen verläuft dann eine weitere, optisch verbreiternde Lichtleiste. Wie in der Front findet sich auch im Heck eine formale Wiederholung des asymmetrischen Designthemas wider.



Welche anderen sichtbaren Kennzeichen gibt es für den teilautomatisierten Modus?

Mathias Lenz: Ganz wichtig ist unser Lichtkonzept, das wir sowohl außen wie auch innen anwenden: weißes Licht heißt manuelles Fahren, blaues Licht bedeutet teilautomatisiertes Fahren. Im Innenraum erfolgt die Umstellung ganz langsam und fließend in rund zehn Sekunden, außen dagegen sofort ohne Verzögerung. Auch der Boden im Innenraum wird entsprechend dem Fahrmodus mit weißem oder blauen Licht geflutet. Darüber hinaus können wir im Interieur auch mit der jeweils ganz anderen Atmosphäre der weißen und blauen Lichtstimmung bewusst spielen, und haben dies dann auch mit der Stoff- und Farbauswahl entsprechend koordiniert. Im Exterieur finden sich die neuartigen Front- und Hecklichtbänder mit großen LED-Elementen, auch seitlich gibt es eine Konturbeleuchtung, die den ganzen Bus überziehen und auch als Designmerkmale zur Erkennung des Busses dienen.

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