Die Zeiten sind lange schon vorbei, in denen der Lkw ein archaisches Werkzeug war. Längst haben Pkw-Technik und -Anmutung in die Fahrerkabinen Einzug gehalten, man spricht sogar hier und da von sportlichen Attributen beim Lkw. Doch richtig spannend sieht es eigentlich unter dem Blech aus. Versteckt in den Innereien sind die beiden Kontrahenten dieser Geschichte nämlich, was die Elektronik mit all ihren Spielereien und Assistenten angeht, gar nicht so verschieden; dafür liegen zwischen den Antrieben natürlich Welten. Der direkte Vergleich dürfte aber den einen oder die andere überraschen.
Wir haben uns für diesen nicht ganz wissenschaftlichen Vergleich den aktuellen Actros geschnappt und ihn dem Kompakt-SUV Mercedes GLA gegenübergestellt. Der SUV in der Pkw-Welt und der Sattelschlepper im Lkw-Kosmos bilden beide für sich einen guten Durchschnitt ab. Dazu gibt es weitere Vorgaben: größter Diesel, Antriebsformel 4x2. Auf den ersten Blick war es das dann schon mit den Gemeinsamkeiten.
Toter Winkel ein wichtiger Knackpunkt
Auf den zweiten Blick zeigt sich, wie eingangs schon erwähnt, wie nahe die beiden Fahrzeuggattungen in Sachen aktive Sicherheit beieinanderliegen. Aktiver Spurhalteassistent, aktiver Bremsassistent, Geschwindigkeitslimitassistent, Airbags, Totwinkelassistent – über die Auswahl des Pkw muss der Lkw nicht staunen. All diese Häkchen kann er nämlich auch setzen. Vieles davon war auch im Lkw schon lange erhältlich gewesen, bevor es in der Kompaktklasse überhaupt angeboten wurde. Im Pkw kommt nämlich erst einmal nur die Luxusklasse in den Genuss solcher neuen Systeme. Und beim Blick auf die Ausstattungsliste des Actros ist bei diesen Assistenten noch lange nicht Schluss. Das liegt allein schon an den Dimensionen eines Lkw. Die Sicht aus dem Fahrerhaus oder vielmehr der tote Winkel ist einer der Knackpunkte. Hier helfen Zusatzspiegel und in jüngster Zeit immer mehr Kameras. Warnsysteme im Pkw wie der Totwinkelassistent arbeiten beim Actros neuerdings darum auch aktiv, bremsen also, bevor es zu einem Zusammenstoß kommt.

Neben der Sicht ist ein wichtiger Punkt, den Lkw-Fahrer mental zu entlasten. 4,5 Stunden Lenkzeit steht kaum ein Pkw-Fahrer ohne müde Augen und Pausen durch. Für Berufskraftfahrer ist dies Alltag. Und nach 45 Minuten Pause folgt die nächste 4,5-Stunden-Schicht. Immerhin kann es sich der Lkw-Fahrer während der Ruhezeit auf einem echten Bett bequem machen. Ein enormer Vorteil gegenüber den für die Horizontale nicht gemachten Sitzen im Pkw. Aktive Tempomaten, Spurhalter und Co. dienen im Lkw also nicht nur dem Komfort, sondern vor allem auch der Sicherheit. Eine umfassende Übersicht über die Systeme im Lkw gibt es ab Seite 34 in dieser Ausgabe.
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