EFA-S ist Spezialist für neue und umgebaute Transporter, Lkw und Busse mit Elektroantrieb. Beide Lkw sollen dann in der Straßenmeisterei zum Einsatz kommen. Die beiden Fahrzeuge sind Teil des Projekts „Emissionsfreie Straßenmeisterei“. Hierbei möchten die beiden Landkreise Esslingen und Göppingen den Fuhrpark ihrer drei gemeinsamen Straßenmeistereien auf leise und abgasfreie Fahrzeuge umzustellen.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Landkreise dafür einen batterieelektrisch betriebenen EFA-S-Transporter gekauft, der seither täglich im Einsatz ist. „Daher freut es uns doppelt, dass die Straßenmeistereien auch beim Brennstoffzellenfahrzeug auf EFA-S setzen“, sagt Bastian Beutel, Geschäftsführer von EFA-S. „Der Landkreis Esslingen ist sehr zufrieden mit unserem Elektrotransporter und vertraut uns jetzt auch bei E-Fahrzeugen mit noch höherer Reichweite.“ Das bisher eingesetzte Fahrzeug ist mit einer 80 kWh starken Batterie ausgestattet, die für mehr als 200 Kilometer Reichweite sorgt.
Die jetzt bestellten Fahrzeuge enthalten neben einer Batterie auch Wasserstofftanks sowie eine Brennstoffzelle, die den Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt. „Damit werden diese Fahrzeuge ohne nachzutanken deutlich über 500 Kilometer weit kommen“, erläuterte Beutel. Die Pilotserienfahrzeuge für den Landkreis haben jeweils ein zulässiges Gesamtgewicht von 4,6 Tonnen. Es handelt sich um einen Transporter mit Doppelkabine und Pritsche sowie um einen Combi Van mit neun Sitzplätzen und einem zusätzlichen Ladevolumen von sieben Kubikmetern. Das erste Fahrzeug soll im April 2022 geliefert werden, das zweite zwölf Monate später.
Kosten fünfmal so hoch
Mit rund 951.000 Euro liegen die Kosten der beiden Brennstoffzellen-Fahrzeuge gut fünfmal so hoch wie für zwei vergleichbare batterieelektrische Lkw. Die Hauptgründe dafür liegen laut Beutel zum einen darin, dass es sich um individuell entwickelte und gefertigte Prototypen handelt, zum anderen in den hohen Kosten für Brennstoffzelle und Wasserstofftanks. Das Bundesverkehrsministerium fördert die Anschaffung im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 388.500 Euro, das Land Baden-Württemberg mit 200.000 Euro im Rahmen der Landesinitiative III Marktwachstum Elektromobilität.
Die Kosten für die Brennstoffzellentechnik wird nach Einschätzung von Beutel in den nächsten fünf bis zehn Jahren erheblich sinken. „Trotzdem wird ein rein batterieelektrischer Antrieb günstiger bleiben, weil er deutlich weniger aufwändig ist.“ Welche Technik eingebaut wird, werde aber nicht von den Kosten, sondern vom Einsatzzweck abhängen. „Sollen Lkw elektrisch angetrieben werden, die entweder schwerer als 7,5-Tonnen sind oder die täglich mehr als 500 Kilometer weit fahren, ist auf absehbare Zeit die Ergänzung der Batterie durch Brennstoffzelle und Wasserstofftanks notwendig. Ansonsten würde das Gewicht der nötigen Batterien die Nutzlast der Lkw zu stark einschränken.“
EFA-S will seinen Kunden deshalb Fahrzeuge mit beiden Systemen anbieten. Aktuell wird bereits mit Förderung des Landes Baden Württemberg ein Mercedes Actros für die Spedition Große-Vehne auf Elektroantrieb mit Brennstoffzellentechnik umgerüstet, der noch in diesem Jahr auf die Straße rollen soll. Der 26-Tonner kann dabei wie die künftig auch die beiden Transporter des Landkreises Esslingen bei bestehenden Wasserstofftankstellen tanken. „Aktuell gibt es in der Region 700-bar-Tankstellen in Wendlingen und am Stuttgarter Flughafen, weitere werden in den nächsten Jahren entstehen.“
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