Die Messelandschaft hat durch die Corona-Pandemie mindestens ebenso gelitten wie die Reisebus- und Tourismus-Unternehmer. Alle großen Events mussten abgesagt werden, die IAA in Hannover ebenso wie die 50. Jubiläums-Busworld in Brüssel – ein besonders harter Schlag für die Branche und die Veranstalter. Mit der dritten Ausgabe der jungen Messe Bus2Bus, die vom Bundesverband deutscher Busunternehmer (bdo) und der Messe Berlin ausgerichtet wird, kehrt die Branche am 27. und 28. April 2022 auf die Präsenz-Bühne am Berliner Funkturm zurück. Wie viele andere Unternehmen hatte man auch 2021 mit einem digitalen Format gearbeitet, aber der Zuspruch zu diesen doch eher flüchtigen Präsentationen hält sich zumeist in Grenzen. An der letzten Präsenz-Bus2Bus im Jahr 2019 nahmen mehr als 1.700 Fachbesucher aus 34 Ländern und 103 ausstellende Unternehmen aus 13 Ländern teil. Ideen, die Messe, die eher einen Reisebusfokus hat, mit der ebenfalls in Berlin stattfindenden Elekbu des VDV (12./13. Juli 2022) zu vereinen, sind wohl erstmal vom Tisch – zu unterschiedlich sind die Interessen der beiden Verbände, auch in "Post-Corona"-Zeiten. Das Programm der Messe ist wieder stark auf das Begleitprogramm fokussiert, wirklich viele Fahrzeugpremieren sind nicht zu erwarten, die Hersteller haben ja auch noch eine Innotrans (ebenfalls in Berlin, 20. bis 23. September) und die zeitgleich in Hannover stattfindende "IAA Transportation" erstmals mit eigener "Bus Area" vor der Brust. Aber dazu später mehr.
Breit gefächertes Vortragsprogramm auf der Bus2Bus

Gleich auf mehreren Bühnen und innerhalb unterschiedlicher Themenreihen erwartet die Besucher der Bus2Bus ein breit gefächertes Vortragsprogramm. Das "Future Forum", der bdo-Kongress sowie Startup-Pitches, ohne die heute keine Messe mehr auskommt, und dazu noch Ausstellervorträge bieten Fachbesuchern und anderen Interessenten viel Neues und Nachdenkenswertes. Mit seiner Keynote "Unterschätzter Öko-Champion: Die Busbranche als Treiber nachhaltiger und innovativer Mobilität" eröffnet Lars Behrendt, CEO der Innovationsagentur Granny & Smith, das Future Forum am 27. April 2022. Gleich im Anschluss ist die "Autonome Intelligenz" das Thema. Die ersten autonomen Fahrzeuge in Europa verändern die Definitionen von privatem versus öffentlichem Verkehr und stellen die Akteure vor neue organisatorische und produktionstechnische Herausforderungen (siehe auch das Interview mit Zukunftsforscher und Stadtgeograf Dr. Stefan Carsten auf S. 83). Hier hält Nicole Scott, Gründerin der Tech-Plattform "mobile geeks" die Keynote. Das Thema "Mobilität und Umwelt" wird erstmals mit einem Grußwort von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) eingeleitet. "Als sicheres und umweltfreundliches Verkehrsmittel im ÖPNV, der Touristik und im Fernverkehr spielt der Omnibus eine wichtige Rolle im Personenverkehr, die es auch politisch anzuerkennen gilt", so die Veranstalter.
Wie sich das Image des Verkehrsmittels Bus verbessern lässt, darüber tauschen sich in einer Paneldiskussion die Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz (SPD), Till Oberwörder, Leiter des Geschäftsbereichs Daimler Buses & Vorsitzender der Geschäftsführung EvoBus, Christian Hochfeld, Executive Director bei Agora Verkehrswende, sowie Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des bdo auf dem Podium aus. Leonard sagt hierzu: "Die Umwelt braucht eine Verkehrswende und damit den Bus – ob auf kürzeren Strecken im ÖPNV oder beim Fernverkehr: Es gilt den motorisierten Individualverkehr zu ersetzen." Ein wichtiger Bestandteil der Messe ist denn auch der bdo-Kongress und die angeschlossene Mitglieder-Versammlung. Hier wird unter der Überschrift "Wettbewerb und Wandel" mit Politikerinnen und Politikern über den notwendigen und sinnvollen Beitrag der Busunternehmen zur Verkehrswende diskutiert.
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