MAN Lion‘s Intercity: Preiswerter Überlandbus

MAN Lion‘s Intercity
Preiswerter Überlandbus

Lange haben MAN-Kunden auf einen preiswerten Überlandwagen gewartet. Mit dem Lion’s Intercity kommt er gleich in drei Längen und mit Überraschungen auf die Straße.

MAN Lion's Intercity
Foto: Jacek Bilski

Oft sind es gerade die preiswerten Modelle, die sich besonders lange Zeit lassen, um beim Kunden vorzufahren. Dabei spielen in diesem Segment Flexibilität und Funktionalität mithin eine größere Rolle als umfassende Ausstattung und hohe Imagefaktoren. Iveco macht es als Angstgegner des Wettbewerbs und Marktführer im hart umkämpften Überlandbusmarkt vor: drei Längen, drei Höhen (vier, nimmt man den zum Crossway weitgehend baugleichen, neuen Evadys dazu), bis zu 400 PS, dazu Hochboden und Low-Entry-Modelle. Im tschechischen Vysoké Mýto sind auch schon einige Tausend der Busse vom Band gelaufen. Möglich wird ein solcher Megaseller aber nur mit der richtigen Kostenstruktur und einem sinnvollen technischen Baukasten.

Beides zu realisieren war im Hause MAN lange Zeit ein Problem. Der 2004 gestartete Lion’s Regio war als Ableitung vom Reisebus-Baukasten seit jeher zu teuer für den Einsatzzweck, und auch die Neoplan-Modelle Trendliner und Jetliner konnten nicht an alte Tugenden der Stuttgarter Marke anknüpfen. Beide stellten sich als Flops heraus.

Ehrlicher Kerl ohne Schnörkel

Der 2014 vorgestellte Lion’s Intercity soll die Sache nun deutlich besser und vor allem billiger machen. Die hausinterne Lösung kam mit der neuen Lion’s-Chassis-Generation von Fahrwerken, die mit langem Anlauf vor rund fünf Jahren endlich vom Stapel lief. Erste Überlegungen, mit einem externen Aufbauer wie Fast im Budget-Segment zusammenzuarbeiten, wurden jedoch schnell wieder verworfen.Stattdessen konzipierte man einen eigenen Body auf dem Überland- und Reisebus-Chassis RR8. Der eine oder andere Busliebhaber mag sich nun verwundert die Augen reiben: MAN baut einen Bus auf konventionellen Chassis-Modulen? Kein selbsttragender Aufbau? Schmale Federspur ohne die schon klassische "Banane" der weit nach außen gebogenen Federträger? Dreht da jemand die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte im Busbau zurück? Das wollten wir uns näher ansehen und selbst auf der Straße erleben.

Rein äußerlich ist der Lion’s Intercity einer der letzten Vertreter der alten MAN-Designlinie, die Stephan Schönherr und Sven Gädtke noch zu Salzgitteraner Bus-Zeiten angestoßen haben. Mit seiner deutlichen Kantigkeit ohne abgerundete Fallung der Seitenwand und der geraden Frontscheibe mit dem stark betonten Radius in die A-Säule verbindet der Wagen die bisherige mit der neuen Stadtbus-Designlinie, ohne diese schon ganz zu offenbaren. Mit der geradlinigen, angeschnittenen Aluminium-Applikation an der B-Säule scheint der brave Überlandwagen ausrufen zu wollen: "Seht alle her! Ich bin ein ehrlicher Kerl ohne viele Schnörkel." Ähnliche Zurückhaltung drücken auch die freiliegenden, stangenbewehrten Außenspiegel aus. Ihre Funktion erfüllen sie gut. Auch im Heckbereich gibt’s kaum Überraschungen. Hier verrichten – im Gegensatz zu den Frontscheinwerfern – schon LED-Elemente ihre erhellende Arbeit.

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