Erst im April dieses Jahres hat Mack Trucks sein neues Flaggschiff ins Rampenlicht gesteuert: den Pioneer. Ein moderner Langstrecken-Hauber mit charakterstarkem Gesicht. Aufgebaut auf der Basis des Volvo VNL, dem Spitzenmodell der Schwestermarke. Der Anthem, der bisherige Long-Haul-Gleiter der Marke mit der Bulldogge, schien damit Geschichte. Aber falsch gedacht: Mack bringt jetzt, knapp drei Monate nach der Premiere des Pioneer, auch den Anthem in neuem Gewand an den Start. Allerdings gewissermaßen degradiert, als neues Modell für den Regionalverkehr. Eine Nummer kleiner also, für US-Verhältnisse zumindest.
Viele Parallelen zum Pioneer
Der neue Anthem gleicht dem Pioneer dennoch wie ein Aero-Ei dem anderen, das ist schon auf den ersten Blick klar. Auch er trägt den Mack-Schriftzug im Kühlergrill, ist mit zusätzlichen Lufteinlässen auf der Haube und den Seiten versehen und wahlweise mit üppig Chrom bestückt. Selbst die Mack-Bulldogge hält ihre Schnauze hier wie dort prominent in den Fahrtwind. Auch die Mirrorcams übernimmt der Hauber für die Stadt vom Freeway-Giganten. Aber: Der Anthem baut von der Stoßstange zum Ende der Kabine 30 Zentimeter kürzer als der Pioneer (2,88 Meter zu 3,18 Meter). Und seine größte Schlafkabine misst "nur" rund 1,63 Meter statt der 1,93 Meter beim Pioneer. Wobei es den Anthem auch mit einer 1,12 Meter langen Schlafkabine und einer Tageskabine ganz ohne Schlafabteil gibt.
Vorteil Anthem: maximale Wendigkeit
Der Anthem ist damit deutlich wendiger und einfacher durch Großstädte wie New York oder Los Angeles zu bewegen. "Wenn Sie maximale Kraftstoffeffizienz wünschen, ist der Pioneer die Lösung. Wenn Sie maximale Wendigkeit wünschen, ist der Anthem die richtige Wahl", erklärt entsprechend Fernando Couceiro, Vice President Highway-Trucks. Wobei auch der Anthem in Sachen Verbrauch laut Hersteller einen großen Schritt machen soll: Mack spricht von einem um bis zu zehn Prozent reduzierten Dieseldurst im Vergleich zum Vorgänger. Das soll bei den US-Spritpreisen einer jährlichen Einsparung von rund 5.000 Dollar entsprechen.
Bekannte Sechszylinder der Volvo Group
Neben der verbesserten Aerodynamik ist für diese Einsparung – natürlich – auch der modernisierte Antrieb verantwortlich. Der neue Anthem ist wie der Pioneer mit zwei Reihensechszylindern zu haben, dem MP13 und dem MP13 High-Efficiency. Hinter diesen Bezeichnungen verbergen sich wiederum die auch hierzulande bekannten 13-Liter-Motoren der Volvo Group, der "High-Efficiency" meint die Turbocompound-Variante. Die Leistungsspanne reicht laut Mack bis 515 PS, das maximale Drehmoment liegt im besten Fall bei 2.650 Newtonmetern.
Keine Abstriche beim Fahrerhaus
Im Komfort-Kapitel muss sich der Anthem im Übrigen auch nicht vor dem Pioneer verstecken. Er fährt in Bezug auf das Fahrerhaus die gleichen Raumverhältnisse auf wie das Langstrecken-Flaggschiff, die Kabine wächst in der Breite im Vergleich zum Vorgänger um satte 23 Zentimeter. Die Sitze können mit Heizung und Lüftung bestellt werden, die Matratzen in den Schlafkabinen sollen von bester Qualität sein. "Aus Innenraumsicht weisen der neue Anthem und der Pioneer dieselben Abmessungen, Funktionen und Ausführungen auf, sodass unsere Kunden unabhängig vom gewählten Modell denselben hervorragenden Komfort genießen können", sagt Specialist Chief Designer Vince Lokers.
Interessierte US-Kunden können den neuen Mack Anthem schon ab August ordern, der Start der Serienproduktion ist für Januar 2026 vorgesehen.