Lkw-Sitzproduktion bei Isringhausen: Ein Sitz entsteht

Lkw-Sitzproduktion bei Isringhausen
Ein Sitz entsteht

Der Sitzhersteller Isringhausen gibt Einblicke in die Sitzproduktion und -entwicklung am Standort Lemgo.

Sitzherstellung Isri
Foto: Isringhausen

In Lemgo schlägt das Herz von Isringhausen oder kurz: Isri. Die historische Hansestadt ist der Hauptstandort des Sitzherstellers. Hier wird entwickelt, getestet und produziert. Seit 1991 ist Isringhausen Teil der auf Fahrzeuginnenräume, Textilien und Sitze spezialisierten Aunde-Gruppe mit 108 Werken in 27 Ländern. "So können wir nahezu den kompletten Sitz in unserer Unternehmensgruppe herstellen – ­ohne Zulieferer", erklärt Vertriebsleiter Robert Pertlwieser. Zu den größten Kunden gehören Fiat, Daimler und Volvo. Wer zum Beispiel im ­neuen Iveco Daily Platz nimmt, sitzt garantiert auf ­einem Isri-Produkt. 

Im Fahrzeugsitze-Markt herrscht nicht nur ein intensiver Wettbewerb – es gilt auch länderspezifische Bedürfnisse zu bedienen. "Die Amerikaner mögen’s zum Beispiel etwas breiter und weicher", erzählt Pertlwieser. Sein Kollege Tobias Lüpfert, Leiter der Entwicklung, hebt die Bedeutung des direkten Kontakts zu den Lkw-Fahrern hervor: "Wir haben immer 20 Prototypen im Umlauf, zum Beispiel bei der Spedition Landwehr gleich nebenan. Die Fahrer füllen anschließend Fragebögen aus." Parallel dazu betreibt Isri einen Test-Lkw, in dem die Entwickler eigene Erfahrungen sammeln und mit dem Feedback der Fernverkehrsprofis verknüpfen. 

Trendscouting auf Möbelmessen

"Unsere Designer besuchen sogar Möbel-Messen, um Trends aufzugreifen", berichtet Lüpfert. Die Entwicklungsabteilung kooperiert zudem mit Universitäten und Instituten, zum Beispiel Fraunhofer. "Wir simulieren alle Versuche zuerst virtuell, dann praktisch", sagt Lüpfert. "Da es sich um einen Arbeitsplatz handelt, sind Lkw-Sitze immer etwas Besonderes." 

Meilensteine der Sitzentwicklung in Lemgo sind die Integration des Gurtes in den Sitz anstatt in die B-Säule im Jahr 1987 oder die auf der IAA Nutzfahrzeuge 2012 vorgestellte Gestensteuerung, die inzwischen auch im Sitzen möglich ist. Derzeit werden neue Materialien eingesetzt, zum Beispiel PET-Fasern aus Pfandflaschen und Wolle, da sie besonders viel Feuchtigkeit absorbieren können. 

Wie ein Sitz letztlich produziert wird, bestimmt der Kunde. "Wir können nur Vorschläge machen", sagt Lüpfert. Was auch nicht in der Macht des Herstellers liegt, ist eine ordentliche Einweisung. "Wenn der Lkw übergeben wird, wird oft vieles erklärt, nur der Sitz nicht. Das soll der Fahrer selbst herausfinden", bemerkt Friedrich Kämper vom Kundenservice. Deswegen gibt es das ­Isringhausen-Training für Verkäufer, Monteure, Händler und Werkstattpersonal. 

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