Let‘s go East" stand auf dem Tourenplan für unseren FH XXL-Test. Und weil man einen interessanten Wendepunkt braucht, war diesmal der Lkw-Service Nürnberger in Furth im Wald hart an der tschechischen Grenze im Osten Bayerns das Ziel. Ein rühriger Volvo-Partner im bayerischen Wald hieß es…
Doch auf der Zufahrt zum Firmengelände geraten wir plötzlich in einen Zeitstrudel, einen Riss der Zeit in Richtung rückwärts. Rechts hinter dem Gitterzaun schauen uns ein gutes Dutzend alter Volvo-Kameraden ins Gesicht: Volvo F 88, F 89, F 10, F 12, NH 12, F 16, FH 12, FH 16: ein Zeitstrahl in die schwedische Lkw-Geschichte – 50 Jahre auf 50 Metern.
Wir biegen ein auf ein blitzsauberes Betriebsgelände und sind gespannt auf Sepp Nürnberger junior, Herr und Gebieter über Altes und Neues auf dem Firmenareal. Ein blitzsauberer Service-Betrieb mit Service, Verkauf, Vermietung und und und.
Transportunternehmen bereits 1982 gegründet
Wobei ein Blick zurück in die Vergangenheit ebenso spannend wie aufklärend ist. Der Chef nimmt uns mit auf seine persönliche Zeitreise. Vater Sepp Nürnberger senior gründete 1982 ein Transportunternehmen, fuhr mit bis zu zwölf Einheiten hauptsächlich Deutschland-Italien auf einem bayerischen Produkt. Weil die Service-Niederlassung am Wochenende geschlossen ist, errichtet man 1991 für den Eigenbedarf eine eigene Werkstatt mit Monteur und Fahrzeugwäscher. So weit so gut, doch dann kam alles ganz anders.
Im Jahr 1992 öffnet sich mit dem Wegfall der Visumpflicht der Schlagbaum an der nur wenige hundert Meter entfernten deutsch-tschechischen Grenze und sorgt für einen unerwarteten Run auf Nürnbergers Werkstatt. Quasi über Nacht stehen ein gutes Dutzend tschechische Lkw auf dem Firmenhof und verlangen nach einer kundigen Service-Hand. Hauptsächlich sind es Volvo, die im Ostblock aufgrund ihrer Herkunft aus einem blockfreien, neutralen Herkunftsland in die sozialistische Staatsraison passten. Der eigentlich nur für den Eigenbedarf eingerichtete Betrieb wächst ebenso schnell wie neue Kundschaft aus dem benachbarten Tschechien und wird 1992 zum Volvo-Partnerbetrieb. Das Geschäft mit den internationalen Kunden brummt, obwohl die nächste Autobahn rund zwanzig Kilometer entfernt ist.
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