Wasserstoff bietet die Möglichkeit, regenerative Energie zu speichern und damit unabhängig von Ort und Zeitpunkt seiner Entstehung zu nutzen – unter anderem als Energiequelle für Nutzfahrzeuge. Eine flächendeckende Versorgungsinfrastruktur ist jedoch eine zentrale Voraussetzung für den Markterfolg von H2-Antrieben, egal, ob es sich dabei um die Brennstoffzelle oder um Verbrennungsmotoren handelt.
Wasserstofftechnologien werden koexistieren
Nutzfahrzeuge sind auf eine zuverlässige und flächendeckende Versorgung angewiesen und werden deshalb Treiber beim Aufbau einer nationalen und internationalen Wasserstoffinfrastruktur sein. Das erklärte Dr. Martin Thul, Geschäftsführer des Commercial Vehicle Cluster (CVC) Südwest, zum Auftakt der Cluster-Veranstaltung "Wasserstoff – innovative Perspektiven für die Nutzfahrzeugindustrie". Das Cluster hat sich eine technologieoffene Wasserstoffstrategie verordnet. Es will sich nicht darauf beschränken, eine bevorzugte Technologie zu verfolgen, da es im Nfz-Sektor keine Standardlösung gebe, sondern in Abhängigkeit vom jeweiligen Einsatz die am besten geeignete Lösung. Selbst der Verbrennungsmotor könne eine Renaissance erleben, indem er entweder mit Wasserstoff betrieben werde, wie von Keyou postuliert, oder mit CO2-freien PtX-Kraftstoffen, die mithilfe von Wasserstoff hergestellt werden.

"Verschiedene Wasserstofftechnologien werden koexistieren", bestätigen die Experten von Bosch, Dr. Andreas Kufferath, Bereichsleiter Engineering System Diesel Powertrain, und Dr. Jochen Walther, Abteilungsleiter System Engineering Fuel Cell Mobility Solutions. Das Unternehmen verfolgt eine duale Strategie, um eine schnelle Marktdurchdringung sicherzustellen. Es will sich sowohl im Bereich der Brennstoffzellen für Fernverkehrsfahrzeuge als auch bei Wasserstoffmotoren engagieren. Schon jetzt existiert bei Bosch laut Kufferath und Walther ein breites Angebot an Brennstoffzellenprodukten und -systemen, die bereits zwischen 2021 und 2023 in Serie gehen sollen. In Sachen Wasserstoffmotor gebe es umfangreiche Kompetenzen und viele laufende Entwicklungsvorhaben bei Motorenkomponenten, etwa im Bereich Einspritzdüsen. Das Interesse der Industrie ist verständlich. Im Gegensatz zum rein batterieelektrischen Antrieb ist die Systemkomplexität höher und bietet somit eine größere Wertschöpfung für Fahrzeughersteller und Zulieferer.
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