Iveco Urbanway: Schicker Gelenkzug im Test

Iveco Urbanway
Schicker Gelenkzug im Test

Mit dem im französischen Annonay gebauten Urbanway-Gelenkzug will Iveco Bus auch hierzulande punkten. Wir haben daher schon unter die schicke Verpackung geschaut.

Iveco Urbanway
Foto: Thorsten Wagner

Liegt es an der erhöhten Sitzposition des Iveco Urbanway, die sich insbesondere für kleinere Menschen am Volant eignet? Oder ist es das extravagante Äußere mit betont ausgeformten Augenlidern an der Front und ­einem mehr als ungewöhnlich rund und geschlossen gestalteten Heck? Ist es womöglich die breite Auswahl an Motoren, Karosserien und Designs? Zwei Dieselmotoren, ein CNG-Aggregat, Hybridantriebe, dazu noch eine design-fokussierte BHNS-Version (Bus à Haut Niveau de Service beziehungsweise "Straßenbahn auf Rädern") namens Crealis? Was auch immer den besonderen Reiz ausmachen mag, die Busdivision von Iveco sieht vermehrt Fahrerinnen als Zielgruppe für den 2014 überarbeiteten Stadtbus. 

Trotz dieser lobenswerten Bemühungen in Sachen Gleichberechtigung hält sich der Verkauf des Fahrzeuges in Deutschland bisher noch in engen Grenzen. Zwar konnten die Italiener den Absatz im deutschsprachigen Raum von 2010 auf 2014 auf insgesamt 600 Busse aller Segmente verdoppeln, das ist aber vor allem dem Erfolg des Überlandbusses Crossway zuzuschreiben. Im Stadtbusbereich sank der Marktanteil dagegen europaweit um 2,6 auf 11,9 Prozent mit starkem Fokus auf Frankreich und Italien. 

Der Marktanteil von rund neun Prozent im deutschsprachigen Raum lässt noch Luft nach oben, auch wenn er sich seit 2010 bereits verdoppelt hat. Noch sind Stadtbusse "à la française" auf den asphaltierten Laufstegen deutscher Städte eher die Ausnahme als die Regel.

Robuster Eindruck

Dabei hat der Bus durchaus mehr zu bieten als hübsches Beiwerk und hohe Flexibilität. Zwar fehlt an der einen oder anderen Stelle die hundertprozentige deutsche Spaltmaßversessenheit, hie und da lugen zudem Schraubenköpfe keck unter der Verkleidung hervor, aber insgesamt vermittelt der etwas weniger als 18 Meter lange Wagen einen sehr robusten Eindruck. 

Das ist auch den mehr als 40 separat montierten Außenpaneelen aus Aluminium zuzuschreiben, die sich ebenso wie die dreigeteilten Stoßfänger vorne und hinten einfach tauschen lassen. Nicht nur die modebewusste Busfahrerin, nein auch der Werkstattmeister wird den Wagen lieben! In Sachen Kapazität kann der Wagen mit der Konkurrenz ebenfalls mithalten. Es stehen bis zu 55 Sitzplätze (genauso viele wie zu Euro-5-Zeiten) und je nach Konfiguration eine Gesamtkapazität für rund 150 Fahrgäste zur Verfügung. 

Auch im Inneren zeigt sich der Gelenkbus durchaus auf der Höhe der Zeit; hier haben sich die Innenausstatter wirklich Mühe gegeben. Positiv zu vermerken ist der gut zugängliche Heckbereich, der dem quer eingebauten Cursor-9-Motor zu verdanken ist. Es gibt einige Wettbewerber mit weitaus zerklüfteteren Sitzlandschaften. Vor allem die moderne Deckengestaltung mit der durchgehend in LED-Technik ausgeführten und auf Wunsch farbwechselnden Beleuchtung hat Charme. Sie beherbergt passgenau integrierte Anzeigen und sogar serienmäßige Luftvorhänge an allen Türen, die die gerade überarbeitete Heizungs- und Klimaanlage bei der Arbeit unterstützen. Die Plastikoberflächen zeichnen sich dagegen mehr durch ihre Farbgebung als ihre Qualitätsanmutung aus.

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