Covid-19 war für die gesamte Mobilitätsbranche weltweit eine echte Herausforderung. Auch wenn wir in den USA den Betrieb während der gesamten Zeit aufrechterhalten konnten, wenn auch stark eingeschränkt, hatten wir Einbrüche von 80 bis 90 Prozent. In den USA schätzen wir uns glücklich, dass wir derzeit schon wieder auf dem Vor-Covid-Niveau sind. Darüber hinaus konnten wir unser Streckennetz durch die Expansion nach Kanada sowie durch zahlreiche neue Haltestellen im Mittleren Westen, in Florida und im gesamten Nordostkorridor erweitern.
Flixbus und Greyhound arbeiten als getrennte Unternehmen. Greyhound ist eine echte amerikanische Ikone und eine erstaunliche Marke mit einem tollen Team dahinter. Aber ich muss auch sagen, dass die Menschen hier die Marke Flixbus bereits sehr schätzen und eine emotionale Bindung dazu haben. Und tatsächlich ist in unseren Umfragen die beliebteste Linienbus-Marke der USA: Flixbus! Obwohl wir erst 2018 gestartet sind, hat Flixbus in den USA bereits einen beachtlichen Bekanntheitsgrad. Viele Menschen sehen uns durchaus als eine lokale und nicht als europäische Marke. Das macht für mich eine wirklich große Marke aus, dass sie weltweit auch lokal funktioniert.
Unsere oberste Priorität liegt immer noch darin, das bestmögliche Kundenerlebnis zu bieten, noch mehr Kunden für eine Fahrt mit dem umweltfreundlichen Fernbus zu begeistern und uns gegen unsere Wettbewerber zu behaupten. Es gibt Linien, die werden von bis zu acht Busbetreibern bedient. Wir wollen uns hier klar als Nummer 1 in den USA behaupten.
Wir werden unser Netz diversifizieren und arbeiten daran, bald einige wirklich schöne, zentral gelegene Busbahnhöfe hinzuzufügen – hier denke ich zum Beispiel an die South Station in Boston – um es den Fahrgästen zu erleichtern, von Stadt zu Stadt zu reisen. Außerdem planen wir die Expansion nach Nordamerika zu unseren kanadischen Nachbarn. Ab April werden wir Verbindungen zwischen Waterloo und Toronto, Niagara Falls und Toronto, sowie eine Expressverbindung zwischen Ottawa und Toronto anbieten. Wir freuen uns sehr, hier mit dem Aufbau unseres grünen Netzes zu beginnen.
Die Vision von Flixbus ist es, mehr und nicht weniger Ziele anzubieten, damit mehr Menschen mit dem Bus fahren wollen. Das brauchen wir hier, denn ein Großteil des Landes ist in den alten Auto-Strukturen steckengeblieben, auch weil sich der Staat weitgehend heraushält. Wenn die Leute erstmal auf den Fernbus umgestiegen sind, dann bereuen sie das auch nicht, da gibt es dann wenige Unterschiede zu Europa.
Ich bin gestern den ersten elektrischen Van Hool Doppeldecker gefahren und ich muss sagen, es fühlte sich genauso revolutionär an wie damals, als ich mein erstes iPhone in den Händen hielt. Er ist so ruhig im Gegensatz zu den zwar umweltfreundlichen, aber dennoch etwas lauteren US-Bussen. Der elektrische Bus fühlt sich dagegen fast schon wie ein Segelboot an.
Und ja, es gibt bereits einige Buspartner, die sehr innovativ gesinnt sind und die sich sehr für elektrische Reisebusse interessieren. Viele sind echte „Early Adopter“ und vielleicht unterschreibt der eine oder andere hier auf der Messe einen Vetrag. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die erste elektrifizierte Fernbusline in den USA eine Flixbuslinie sein wird!