Das Geschäft mit gebrauchten Zugmaschinen und Trailern ist komplex. Daher kümmern sich in der Regel Experten um die Vermarktung der Gebrauchten. Neben guten Kenntnissen vom Fahrzeugmarkt braucht es dabei auch ein fundiertes Wissen über die Restwerte von Fahrzeugen. Dennoch lohnt sich der Aufwand, denn für viele Transportunternehmen sind die gebrauchten Nutzfahrzeuge attraktiv. Grund hierfür sind vor allem die übermäßig langen Lieferzeiten für die Neufahrzeuge – es braucht eine Übergangslösung. Doch wie vermarkten Unternehmen ihre Lkw und wohin verkaufen sie die alten Modelle ab?
Zusammenarbeit mit Händlern
In der Regel haben viele Logistiker und Spediteure bereits über viele Jahre hinweg zuverlässige und funktionierende Verbindungen aufgebaut und nutzen diese dann zum Verkauf. Die Fehrenkötter Transport und Logistik zum Beispiel setzt ihre Fahrzeuge aufgrund solcher Absatzmöglichkeiten vor allem im Nahen Osten ab. In der Regel werden diese direkt an bekannte Händler verkauft. Gegenüber FERNFAHRER erzählte Geschäftsführer Joachim Fehrenkötter, dass sie aber auch mit Auktionen Erfahrungen gemacht haben. Das sei ein spannendes Verkaufsmodell. Letztlich sei der Verkaufserlös, nachdem die Lkw sieben bis neun Jahre für die Spedition unterwegs waren, für das Geschäftsmodell der Spedition nicht mehr so entscheidend. Feste Kurse gebe es dabei auch nicht, da das Angebot und die Nachfrage sich ständig wandeln. Zudem kam es bis jetzt noch nicht vor, dass die Spedition dann auf einem Lkw sitzen geblieben ist. Daimler Truck sei dabei bei den Kunden auf dem Gebrauchtwagenmarkt sehr beliebt. Der Geschäftsführer betont noch einmal: "Der Markt lässt gerade deutlich nach, aber das war zu erwarten. Viel interessanter finde ich die Ängste der Branche vor der Elektromobilität. Man könne dann eines Tages keine Autos mehr vermarkten. Das Gegenteil wird der Fall sein. Man wird uns die "letzten" Diesel-Lkw zu absoluten Höchstpreisen aus der Hand reißen. Sicher!"
Ähnlich geht auch die Spedition Schwenker mit dem Schwerpunkt Getränkelogistik vor. Das Unternehmen verkauft seine gebrauchten Lkw an deutsche Gebrauchtwagenhändler. In der Regel hat die Spedition diese dann fünf bis sechs Jahre genutzt. Auch hier spielt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Händlern eine wichtige Rolle – und das funktioniere auch schon über viele Jahre hinweg, erzählt Geschäftsführer Reinhold Schwenker. Geht es darum, einen Preis festzulegen, verhandelt das Unternehmen oft frei oder orientiert sich an den Restwerten der Nutfahrzeughersteller. Insgesamt funktioniere das Geschäft mit Gebraucht-Lkw ziemlich gut. Allerdings sei die Lage aktuell eher schwierig. Der Geschäftsführer erzählt: "Die Preise werden erstmal weiter fallen. Allerdings sind qualitativ gute Lkw, wie zum Beispiel die Modelle von Scania, weiterhin sehr stark gesucht." Ein Grund mehr also, warum sich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Händlern auszahlt – so ist die Abnahme garantiert.
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