Gemeinsam mit seinen Partnern Bosch Road Services und Hubject hat das Münchner Start-up Fryte Mobility den ersten vollautomatisierten Reservierungsvorgang eines Ladepunkts für Elektro-Lkw nach dem OCPI-Standard vorgestellt – direkt aus der Routenplanung heraus. Wie das Ganze funktioniert.
Bessere Auslastung der E-Lkw und der Ladepunkte
Für Flottenbetreiber und Transportunternehmen bedeute das die Möglichkeit, Ladevorgänge im Voraus zu reservieren, dass E-Lkw auch in eng getakteten Fahrplänen zuverlässig eingeplant werden können. Gleichzeitig würden Ladeinfrastruktur-Betreiber profitieren – sowohl im öffentlichen Bereich als auch beim Depotladen. Denn das Ganze trage zur besseren Auslastung der Ladepunkte bei. Die Reservierungsfunktion wirkt sich damit nicht nur positiv auf operative Prozesse aus, sondern eröffnet auch neue Zukunftsthemen wie das „private“ Ladesäulen-Sharing in Depots, um individuelle Ladenetzwerke aufzubauen.
Daten dieser Systeme laufen bei Fryte Mobility zusammen
Damit E-Trucks zuverlässig in den Betrieb eingebunden werden können, müssen Touren- und Ladeplanung, Transport-Management-Systeme (TMS), Energie-Management-Systeme (EMS) sowie Charge Point Management Systeme (CPMS) reibungslos zusammenspielen, heißt es seitens Fryte Mobility. Voraussetzung dafür sei die Dialogfähigkeit zwischen TMS und CPMS, wobei die Kommunikation im CPMS über den neuen OCPI-Standard 2.3 erfolgt. Für Ladeinfrastruktur-Betreiber bestehe zudem die Herausforderung, Kalendermanagement und Energiemanagement intelligent zu verknüpfen. Nur durch dieses enge Zusammenspiel lässt sich der Energiebedarf präzise sichern und der Einsatz von E-Trucks nachhaltig skalieren.
Demo-Buchung mit Bosch, Hubject, Fiege und Juna
Reservierungsvorgang übernahm Hubject die Rolle des Roaming Hubs (digitale Plattform im Ökosystem der Elektromobilität) und Bosch Road Services fungierte als Booking Service Provider für Ladesäulenbetreiber, während Fryte das Integrationsmodul für die Anbindung der TMS-Systeme von EMPs bereitstellte. Für die spezifischen Anforderungen der Logistik konnte Fryte zudem auf die Partnerschaften mit Juna und Fiege Logistik zurückgreifen: Fiege Logistik stellte als privater Anbieter seine Ladesäulen zur Verfügung, während Juna als Full-Service-E-Truck-Anbieter sein Praxiswissen beisteuerte.
Fiege baut Standorte aus und Juna bucht über Fryte
„Wir bauen alle relevanten Fiege-Logistikstandorte zu Energie-Ökosystemen aus. Daher ist für uns die Optimierung der Energieströme und -kosten eine der wichtigsten Aufgaben. Zu wissen, wann unsere Lkw und die der Subunternehmen an den Standorten laden, ist entscheidend. Ein digitalisierter Reservierung-Prozess liefert daher für uns die relevanten Informationen für unsere Optimierung und gibt unseren Partnern die Sicherheit, ihre E-Lkw an unseren Depots nachladen zu können“, erklärt Hartmut Entrup, Director Energy Solutions bei Fiege Logistik. Und Thomas Ertel, Chief Technology Officer von Juna, ergänzt: „Wir arbeiten bereits heute mit Fryte bei Ladestopp-Planung und POI-Daten über direkte Schnittstellen zusammen. Die direkte Reservierungsmöglichkeit aus unseren Systemen über diese Schnittstellen ist der nächste logische und wichtige Schritt.“