Vom Buhmann zum Spitzenreiter – der Volvo FH hat sich in den vergangenen elf Monaten überraschend positiv entwickelt. Zum Start in den Test war das Fahrzeug mit Flugrost auf dem Rahmen angetreten, nach einigen Tagen rissen dann noch Haltebänder der Abgasanlage. Der Schwede hatte keinen guten Start in den Test und sogleich einen Ausfalltag mit 1.000 Euro auf dem Kostenkonto. Kombiniert mit einem Kaufpreis, der im Mittelfeld der Konkurrenz liegt, war anfänglich kaum eine Topplatzierung unter den sieben Lkw des trans aktuell-Fehrenkötter-Tests zu erwarten.
Volvo überrascht mit dem niedrigsten Dieselverbrauch
Doch schon bei der ersten Hochrechnung überraschte der Volvo mit dem niedrigsten Dieselverbrauch im Feld und reihte sich auf Rang zwei hinter dem Mercedes Actros ein. Letzterer kam bis dahin ohne Werkstattaufenthalt aus und hielt so die sechs Verfolger auf Distanz – bis zum 20. November vergangenen Jahres. Da musste Fehrenkötter für den Actros neue Batterien verbauen lassen und zwei Stunden Ausfallzeit verbuchen. Hinzu kamen weitere Werkstattaufenthalte im Dezember und Anfang Februar. Alles in allem stand der Actros 1,5 Tage nicht für den Transporteinsatz zur Verfügung. Das kostet Spediteur Fehrenkötter 1.500 Euro, die sich im TCO-Ranking deutlich niederschlagen.
So überlässt der Actros nach neuerlicher Berechnung dem Volvo FH das oberste Treppchen und reiht sich demütig auf dem vierten Rang noch hinter Iveco und DAF ein. Dabei bleibt der Wörther allerdings mit 30,83 Litern je 100 Kilometer Zweitbester in Sachen Dieseldurst und sparsamster beim Adblue-Verbrauch.
Warum liegen Iveco und DAF vor Mercedes, wenn doch der Verbrauch des Actros so gut ist? Beide Lkw haben einen halben Ausfalltag weniger auf dem Konto und waren in der Anschaffung wesentlich günstiger. Beides zusammen verschafft den Importfahrzeugen einen Vorsprung auf der Kostenseite, der mit den variablen Kosten innerhalb eines Jahres nicht einzuholen ist.
Der DAF XF hat zudem Boden gut gemacht, weil er einen Ausfalltag weniger in der Wertung stehen hat als noch bei der ersten Kalkulation. Nach eingehender Prüfung eines Schadens vom Juni 2014 stellten die Spedition und Dekra fest, dass der XF aufgrund eines Konstruktionsfehlers des Aufbauherstellers in die Werkstatt musste. Kosten und Zeitaufwand gehen deswegen nicht zulasten von DAF.
Verglichen mit dem letzten trans aktuell-Fehrenkötter-Test übertrifft der Iveco alle Erwartungen bei der Spedition Fehrenkötter. "Wir haben kaum Probleme mit dem Fahrzeug", sagt Fuhrparkleiter Robert Theis. Ein paar kleinere Reparaturen haben sich insgesamt zu einem Ausfalltag aufsummiert. Der fällt beim preisgünstigsten Fahrzeug im Feld weniger ins Gewicht als bei der Konkurrenz. Auch beim Dieselverbrauch gibt sich der Italiener keine Blöße. Mit 32,08 Litern je 100 Kilometer liegt er auf Rang vier und hat seit der letzten Kalkulation trotz Wintereinbruchs den Durchschnittsverbrauch um 0,07 Liter gesenkt.
Beim Blick auf die Verbrauchsdifferenzen fällt einmal mehr der Volvo positiv auf. Um rund acht Zehntel hat sich der Skandinavier verbessert. Damit liegt der FH als einziger Lkw unterhalb der 30-Liter-Marke. Das andere Ende der Skala markiert der Konzernbruder Renault Trucks T. Mit 33,22 Litern im Schnitt und einer Verschlechterung von rund einem Liter avanciert der Franzose zum Trinker.
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