Der Scania Longline, das ist nicht weniger als eine Truck-Ikone. Ein Lkw, von dem Fans ehrfürchtig reden und Kinder mit dem Fernfahrer-Virus träumen. Noch heute ist er auf vielen Festivals der heimliche Star, obwohl er offiziell von Scania Anfang der 2000er Jahre nur in überschaubaren Stückzahlen produziert und seither noch viel seltener von Umbauern für viel Geld in Handarbeit nachgeahmt wurde. Diese Exklusivität, sie wiederum trägt ihren Teil bei zum Legendenstatus des Longline, des Einhorns unter den europäischen Frontlenker-Lkw.
Wie sich die Rückkehr des schwedischen Riesens jetzt ankündigt, könnte da kaum passender sein: Mit Fotos eines Modells mit verlängerter S-Kabine samt Hochdach nahm die Geschichte 2024 ihren Lauf, in Umlauf gebracht über die Social-Media-Kanäle von Scania UK, der Vertretung der Schweden in Großbritannien. Seit über einem Jahr brodelt damit die Gerüchteküche, gibt es auf Nachfrage auch Schauen-wir-mal-Statements aus Södertälje (wir berichteten im FERNFAHRER 9/2024), aber eben keine handfesten Aussagen, obwohl der "geleakte" Longline im Rahmen eines Top-Management-Meetings auf dem Werksgelände abgelichtet wurde. Die Enthüllung im Netz war damit – wie es scheint – eine nicht abgesprochene oder schlicht nicht weiter koordinierte Aktion.
US-Influencer als Whistleblower
Und jetzt, jetzt setzt sich diese Fabel ebenso fort: Wieder ist es keine offizielle Presseinformation, die neuen Schwung bringt in die Sache. Stattdessen ein Video des reichweitenstarken amerikanischen Truck-Influencers Bruce Wilson, der sich kürzlich eine Scania 770-R-Sattelzugmaschine in die USA geholt hat und alles daransetzt, die Marke wieder an den Start zu bringen in den Staaten. Er war Ende Juni mutmaßlich in dieser Mission zu Besuch bei Scania in Södertälje und traf dort niemand geringeren als den Scania- und Traton-CEO Christian Levin.
Anschließend reiste Wilson weiter in die Schweiz, zum Trucker & Country-Festival in Interlaken, um dort den besagten Longline-Prototyp zu begutachten und ein Gespräch zu führen mit Scania-Manager Mattias Lundholm, das für Scania-Fans in die Geschichtsbücher eingehen könnte. Am Rande bemerkt: Eben dieser Mattias Lundholm war bis 2021 Chef bei Scania in Neuseeland und hat der Marke dort neues Leben eingehaucht, aus zwei Mitarbeitern wurden unter seiner Regie laut eigener Angaben zweihundert. Eine Erfolgsstory, die als Blaupause für die USA fungieren könnte.
Doch zurück zum Longline-Video: Lundholm bestätigt dort in einer Aufnahme aus der Kabine, dass der Longline Ende des Jahres bestellbar sein wird. "Die Produktion startet im nächsten Jahr", erklärt er weiter. Außerdem werde es zwei verschiedene Längen geben, eine mit 2,8 Metern und eine mit 3,1 Metern, was dem Prototyp entspricht. Weiter sagt Lundholm, dass eine High-Roof-Option verfügbar sein wird. Mit anderen Worten: Scania wird den Longline mit und ohne Hochdach anbieten.
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