Lieferkette für grünen Wasserstoff nach Europa

Daimler Trucks, HHLA und Kawasaki kooperieren
Flüssigwasserstoff für Europa im Fokus

Daimler Truck, Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) und Kawasaki Heavy Industries wollen eine Lieferkette für Flüssigwasserstoff nach Europa aufbauen. Was die drei Unternehmen vorhaben.

 Daimler Truck, HHLA und Kawasaki Heavy Industries kooperieren.
Foto: Daimler Truck AG

Daimler Truck, Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) und die Kawasaki Heavy Industries haben im Rahmen der internationalen Fachmesse „Hydrogen Technology World Expo“ in Hamburg eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel der Partnerschaft ist es, den Aufbau einer zuverlässigen und wirtschaftlichen Lieferkette für grünen Flüssigwasserstoff über den Hamburger Hafen in das europäische Hinterland zu prüfen.

Daimler Truck, HHLA und Kawasaki wollen Konsortium aufbauen

Die Kooperation soll den Import von Flüssigwasserstoff aus Wasserstoff-produzierenden Ländern nach Deutschland ermöglichen und dabei insbesondere den Standort Hamburg als zentrale Drehscheibe stärken. In den kommenden Monaten werden die Partner die logistischen Anforderungen für den Umschlag und Weitertransport per Straße und Schiene untersuchen. Darüber hinaus zielt die Initiative darauf ab, weitere Unternehmen und Institutionen zu gewinnen, um ein Konsortium entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette aufzubauen.

Partner bringen unterschiedliche Expertisen beim Wasserstoff ein

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung unterstreicht die strategische Bedeutung von Flüssigwasserstoff für die Energiewende und die Transformation der europäischen Industrie, heißt es seitens der drei Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung. Die Partner brächten komplementäre Expertise ein: HHLA als europäischer Netzwerk-Logistiker, Daimler Truck als globaler Nutzfahrzeughersteller mit Fokus auf CO₂-neutrale Antriebe – batterieelektrisch und wasserstoffbasiert, sowie Kawasaki Heavy Industries als Technologieanbieter im Bereich Wasserstoff-Infrastruktur.

Das steuert Daimler Truck zur Partnerschaft bei

Daimler Truck verfolgt zur Dekarbonisierung des Transports eine Doppelstrategie mit batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Seit 2021 entwickelt und testet das Unternehmen Prototypen des Mercedes-Benz GenH2 Truck mit Brennstoffzellen im flexiblen Fernverkehr bei verschiedenen Logistikdienstleistern.

HHLA positioniert sich nicht nur beim Wasserstoff-Import

Als europäisches Logistikunternehmen positioniert sich HHLA im Bereich des Wasserstoff-Imports und der Wasserstoff-Verteilung. Mit einem Netzwerk, das sich von verschiedenen Seehäfen bis ins europäische Hinterland erstreckt, ist das Unternehmen nach eigener Einschätzung so aufgestellt, um neue Chancen im Wasserstoffmarkt zu nutzen. Zudem arbeitet HHLA an dem Einsatz von Brennstoffzellen in Umschlaggeräten und im Schwerlasttransport im Rahmen des Innovationsclusters „Clean Ports & Logistics“.

Kawasaki will Wasserstoff-Lieferkette mit Schiffen sicherstellen

Kawasaki mit Behörden und Unternehmen weltweit an der frühzeitigen Etablierung einer Wasserstoff-Lieferkette – von der Produktion über den Transport und die Lagerung bis zur Nutzung. Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die Entwicklung und Inbetriebnahme von Flüssigwasserstoff-Schiffen in verschiedenen Größen – mit bis zu 160.000 Kubikmetern LH₂ an Bord – und künftig auch Schiffen vergleichbar mit heutigen LNG-Carriern.