Klage von Daimler, Volvo und Co.

US-Clean-Truck-Partnership-Klimaregulierung
Klage von Daimler, Volvo und Co.

Die Lkw-Hersteller Daimler Truck, Volvo, Paccar und Traton haben eine Klage gegen die kalifornische Regierungsbehörde eingereicht. Konkret geht es dabei um die Vorschriften für emissionsfreie Lkw. Die Hintergründe.

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Foto: Daimler Truck

In den USA hat sich am Abend zum 12. August 2025 einiges getan: Die Lkw-Hersteller Daimler Truck, Paccar, Traton und Volvo haben eine Klage gegen die kalifornische Regierungsbehörde eingereicht. Gegenstand ist die sogenannte „Clean Truck Partnership“, die von elf US-Bundesstaaten übernommen wurde. Damit haben sich die Lkw-Hersteller vor zwei Jahren verpflichtet, künftig die CO₂-Emissionen im Bereich des Schwerlastverkehrs deutlich zu senken. Alle neuen Lkw-Verkäufe müssten so in Zukunft CO₂-frei gestaltet werden, was mit Dieselfahrzeugen wohl so nicht mehr möglich wäre.

Schwierige Marktbedingungen in den USA

In der Klage betonten die Lkw-Hersteller, dass „die OEMs in einer unmöglichen Lage sind“ und „die Kläger zwischen den kalifornischen Vorschriften und den gegen sie gerichteten Maßnahmen der US-Bundesregierung in die Zange genommen werden“. Die Klage hat ein großes Gewicht, da die vier Hersteller einen Großteil des Lkw-Absatzmarktes – Daimler etwa 40 Prozent, Volvo etwa 15 Prozent – abdecken.

US-Lkw-Markt und die Ladeinfrastruktur sind schwierig

Grund für die Klage seitens der Lkw-Hersteller dürfte eine schwierige Marksituation sein, mit der sich die großen OEMs konfrontiert sehen. In den USA müssen die Lkw ganz andere Distanzen überwinden und auch die Ladeinfrastruktur ist in einigen Teilen der USA noch nicht ausreichend darauf ausgelegt. Zeitgleich gingen die Absatzzahlen der Lkw-Hersteller in den USA zurück. Das Ziel lautet jetzt also: Kosten sparen. Und ganz klar: Hohe Strafzahlungen sollen möglichst vermieden werden.

Sunrise Project kritisiert Vorgehen der Lkw-Hersteller

Das Sunrise Project, eine internationale Klimaschutz-Organisation mit Sitz in Australien, übt scharfe Kritik an der Klage und bezeichnete das Vorgehen als „Red Flag“, also ein Warnsignal. Die Klimaschützer betonen, dass die Vereinbarung mit dem California Air Resources Board darauf abziele, die Luftverschmutzung, die durch Diesel-Lkw entsteht, zu verringern und die Zukunft der Innovationen in der Lkw-Branche sichern möchte.

Investitionen in Truck-Technologie für bessere Luftqualität

Darüber hinaus beäugen auch andere die Klage kritisch: „Die Clean Truck Partnership ist ein wichtiges Instrument, um Investitionen in umweltfreundliche Transportmittel zu sichern und sicherzustellen, dass wir weiterhin Fortschritte bei der Verbesserung unserer Luftqualität erzielen und im Wettbewerb um die Technologien der Zukunft bestehen können“, betont Justin Balik, Vicepresident for States bei Evergreen Action, einer weiteren Klimaschutz-Organisation.

Cummins schließt sich der Klage nicht an

Zudem gibt es einige Hersteller, die sich der Klage nicht angeschlossen haben. So reagiert etwa Cummins auf die Vorschläge zur Rücknahme der EPA-Vorschriften mit der Aussage, dass man sich darauf freue, „mit der EPA zusammenzuarbeiten, um den Kunden regulatorische Sicherheit zu bieten“. Nun bleibt abzuwarten, wie das Ergebnis der Klage ausfällt.