Auf der IAA im September vergangenen Jahres bereits präsentierte BPW die neue Trailerscheibenbremse Eco Disc TS2. Dank ausgeklügelter Verbesserungen soll die neue Generation der bis dato 2,5 Millionen Mal gefertigten Bremse robuster, leichter, langlebiger und wartungsfreundlicher ausfallen. Nach wie vor vertraut BPW dabei auf die KTLZn-Beschichtung des Bremssattels. Auch bei dem Konzept, die Scheiben ohne Demontage des Bremssattels wechseln zu können, ist es geblieben. In der Konstruktion aber gibt es einige Neuerungen.

Eco Disc TS2 bremst mit zwei Stempeln
So liefert BPW die Bremse optional mit einem neuen Sensor aus, der den Verschleiß des Bremsbelags kontinuierlich misst und so Werkstattaufenthalte planbar macht. Der "BrakePadMonitor" arbeitet dabei mittels eines induktiven Messverfahrens wartungsfrei und muss auch bei einem Wechsel der Beläge oder Scheiben nicht getauscht werden. Außerdem kann das System auch bei der Bremsen-Vorgängergeneration Eco Disc nachgerüstet werden. Der Abnutzungsgrad des Belags wird laut BPW in 10-Prozent-Schritten im Cargofleet-3-Telematikportal der BPW-Tochter idem telematics und in der zugehörigen Fahrer-App angezeigt. Auch die Beweglichkeit des Bremssattels wird überwacht und im Falle eines Falles vor Heißläufern gewarnt. Die Eco Disc TS2 bremst dazu mit einem statt wie bisher mit zwei Stempeln. Mittels einer zum Patent angemeldeten versetzten Anordnung des Stempels sollen die Kräfte, die in der Bremse wirken, dennoch im Gleichgewicht gehalten werden. Auch eine verstärkte Belagrückenplatte soll einem ungleichmäßigen Verschleiß vorbeugen. Die Vorteile des Ein-Stempel-Konzepts liegen auf der Hand: Die Anzahl der Bauteile konnte durch diese "Vereinfachung" ebenso reduziert werden wie durch die multifunktionelle Nachstelleinheit, die laut BPW wichtige Funktionen in wenige Bauteile integriert. Dazu profitiert auch das Gewicht: Je Achse spart die neue Generation vier Kilogramm ein.
Im Falle von Trailern für die Baustelle kann diese Ersparnis beispielsweise in Scheibenabdeckbleche und Schachtabdeckungen investiert werden – denn: Auch im Einsatz abseits befestigter Straßen wachsen die Anteile der Scheibenbremse. Bernhard Rossenbach, Leiter Produktmanagement bei BPW, beziffert sie aktuell auf 62 Prozent. Mit der neuen, noch robusteren Generation der Trailerscheibenbremse werde BPW "diesen Trend weiter beschleunigen". Dafür ist das Unternehmen am Standort Hunsheim auch in Vorleistung gegangen: Auf über 20 Millionen Euro beziffert Ralph Ley, Leiter Systemkomponenten bei BPW, die Investitionen in die neue Produktionsanlage für die Eco Disc TS2. Über Routenzüge werden die Bauteile in der neuen Montagelinie verteilt – jeder Kleinladungsträger ist dabei mit einem Code versehen, den der Mitarbeiter scannt, sobald er ihn greift. Der Automatisierungsgrad ist hoch: So werden die angelieferten Bremssättel beispielsweise in einem Zug in circa 180 Sekunden bearbeitet und dabei mittels Roboterarmen von einem Arbeitsschritt zum nächsten überführt, bevor sie beschichtet werden. Zwischen den zwei verfügbaren Bremsgrößen kann dabei ohne Rüstvorgänge gewechselt werden.

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