Die Zahlen der Verkehrstoten in Europa für das Jahr 2014 geben zu denken: 25.700 Menschen kamen auf den Straßen der EU im vergangenen Jahr ums Leben. In den 28 Mitgliedsstaaten gab es laut der europäischen Kommission im Schnitt 50,5 Tote pro Million Einwohner. Deutschland verzeichnete demnach 42 Verkehrstote pro Million Einwohner. Mit insgesamt 3.377 Verkehrstoten ist die Zahl laut Statistischem Bundesamt erstmals seit einigen Jahren wieder leicht gestiegen.
In Verbindung mit Nutzfahrzeugen ging die Zahl der Unfälle mit Todesfolge in den vergangenen Jahren allerdings um mehr als die Hälfte zurück, und dies bei einer nahezu doppelten Transportleistung. Das Ziel, die Zahl bis zum Jahr 2020 zu halbieren und bis 2050 auf nahezu null zu bringen, ist dennoch ambitioniert. Umso mehr setzt die Kommission auf eine serienmäßige Ausstattung mit sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen.
Mit der Ausrüstung der wichtigsten Assistenzsysteme ohne Aufpreis tat sich die Nutzfahrzeugindustrie indessen bislang schwer, abgesehen vom elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP). Inzwischen schreibt die EU-Verordnung 661/2009/EC von 2009 aber neben ESP auch das bildverarbeitende System LDWS (Spurwächter) vor, das dabei hilft, die Fahrspur einzuhalten, ebenso wie Kollisionswarnsystem oder Notbremsassistent (AEBS).
ESP ist Standart
Seit November 2011 müssen Nutzfahrzeuge und Pkw bei Typen-Neuzulassungen und seit November 2014 bei Fahrzeug-Neuzulassungen mit ESP ausgerüstet sein. Seit November 2015 ist nun die vorletzte Stufe der Verordnung in Kraft. Alle neu zugelassenen Transporter, Lkw und Busse mit mehr als neun Sitzplätzen müssen jetzt zusätzlich auch Spurwächter und AEBS an Bord haben.
Bei AEBS ist zunächst eine Kollisionswarnung mit Bremseingriff vorgeschrieben. Ab 2018 sind dann die Systeme der neuesten Generation verpflichtend. Sie müssen mit einer autonomen Notbremsung bis zum Stillstand eingreifen können. Bei MAN ist das neue System, es heißt dort Emergency Brake Assist (EBA), seit Kurzem bereits serienmäßig. Es erkennt nicht nur vorausfahrende Fahrzeuge, sondern auch komplexere Verkehrssituationen mit festen Hindernissen – und dies zuverlässig und schnell.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch den Zeitgewinn kann das Fahrzeug früher eine Notbremsung einleiten und gewinnt damit bis zum Stillstand wertvolle Meter. Die sogenannte Sensorfusion schärft den jüngsten Systemen quasi die Sinne. EBA von MAN beispielsweise verbindet die Informationen des Radarsensors in der Fahrzeugfront mit den Signalen einer hoch sensibel aufzeichnenden Kamera in der Frontscheibe. Zusätzlich ist in EBA eine weitere, die Verkehrssicherheit verbessernde Funktion integriert, MAN nennt sie Emergency Stopping Signal (ESS). Beim Auslösen einer Notbremsung geht gleichzeitig die Warnblinkanlage mit erhöhter Leuchtfrequenz an. Der seine Geschwindigkeit verzögernde Lkw warnt dadurch den nachfolgenden Verkehr, zusätzlich zum Signal der Bremslichter.
- Zugang zu allen Webseiteninhalten
- Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
- Preisvorteil für Schulungen und im Shop
Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.
* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.
Mitgliedsnummer ergänzen* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.
Weiter zum Kauf