80 Jahre Freightliner: Ein amerikanischer Traum

80 Jahre Freightliner
Ein amerikanischer Traum

Es begann in einer Garage. Und hatte die Marktführerschaft bei den schweren US-Trucks zur Folge: Freightliner feiert dieses Jahr sein 80-jähriges Bestehen.

Freightliner eCascadia, January 2019, Las Vegas. Range, 250 miles, Battery Size, 550 kwH, Peak Horse Power, 730 kW, Recharge Time 90min for 80% SOC, Truck Class, 8
Foto: © Daimler AG

Schnell konnte es seinerzeit in Amerika gehen, dass einer vom Spediteur zum Lkw-Hersteller aufsteigt. Gerade einmal fünf Jahre brauchte der Transportunternehmer Leland James, bis aus ersten Basteleien an Lkw seine Vorstellungen von einem gescheiten Lkw samt eingetragenem Markenzeichen namens Freightliner umgesetzt waren.

Bereits 1929 hatte er das Transportunternehmen Consolidated Freightways gegründet. Bald stand ihm der Sinn nach Neuem. Genauer gesagt: Er war auf Nutzlast aus. Ein Fageol (1916 gegründeter kalifornischer Lkw-Hersteller, später von Peterbilt übernommen) des Baujahres 1930 mit Sechszylinder-Cummins-Motor hatte die Ehre, von nun an wegweisend zu wirken. Rund 20 solcher Eigenbau-Lkw, bei denen Stahl teilweise durch Aluminium ersetzt war, entstanden von 1937 bis 1939 unter James’ Regie. Diese Erstlinge waren für den Geschmack des Unternehmers aber immer noch zu schwer. Sein Ehrgeiz zielte auf ganz aus Aluminium gebaute Trucks. So kam es, dass ab 1939 eine Gruppe von Ingenieuren an neuen Prototypen feilte. Zehn Pilotmodelle waren ab August 1940 aufgelegt, die den etablierten Herstellern zeigen sollten, was ein kurz bauender COE (Cab Over Engine, also "Frontlenker") taugt. 900 Kilogramm leichter als alles Vergleichbare auf Amerikas Straßen war das, was Leland James auf die Räder gestellt hatte. Zudem bot er mehr Ladelänge. Denn James hatte die langen Nasen der damals üblichen Hauber gestutzt. "Shovelnose" (Schaufelnase) lautete denn auch der Spitzname dieser Kurzhauber. Ein Name für die neuen Lkw war schnell gefunden.

Freightliner geht 1942 als Hersteller an den Start

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Leland James gründete 1929 die Spedition Consolidated Freightways und meldete 1942 das Markenzeichen Freightliner an.

"Freight-Liner" prangte bereits im Dezember 1940 erstmals auf einem der Alukühlergrills. Der offizielle Start als Lkw-Hersteller datiert schließlich von 1942. Es waren allerdings denkbar schlechte Zeiten für ein Start-up dieser Art: Just im Dezember des Vorjahres waren die USA in den Zweiten Weltkrieg eingetreten. Die Behörden beschlagnahmten bald sämtliches Leichtmetall der Freightliner-Fabrik im Staate Utah. Die Zukunft sah düster aus: Fabrik geschlossen, das einst 1.400 Einheiten starke Speditionsimperium obendrein angeschlagen. Der Neustart nach dem Krieg fand in Portland an der Ostküste statt. Ohne Geld, ohne Material und ohne Fabrik schafften es die Freightliner-Mannen trotzdem, sich 60.000 Dollar zu pumpen und eine Fertigung anzukurbeln. Aufs Jahr 1950 datieren erste engere Kontakte zum etablierten Hersteller White. Daraus resultierte eine auf Verkauf und Service gemünzte Allianz. Unter dem neuen Namen "White-Freightliner" erblickte so mancher technische Leckerbissen das Licht der Welt. Frontlenker mit einer nur 122 Zentimeter langen Kabine und Unterflurmotor boten den seinerzeit strikten Längenvorschriften Paroli. Zweiachsige Sattelzugmaschinen mit Allradantrieb brachten genügend Traktion auf die Bahn, um sogar als Roadtrain anzutreten und ein Auflieger-Doppelpack zu ziehen. In den 1960er-Jahren begann das Geschäft auch besonders zu brummen, weil die Nachfrage nach nutzlaststarken und besonders kurz bauenden Lkw stark zunahm. 1966 brachte Freightliner einen neuen Fernverkehrsfrontlenker im bemerkenswerten Kabinengardemaß von 114 Inch Länge (rund 290 Zentimeter). Leicht daran abzulesen: Fernverkehr war jetzt ein echtes Thema. In den 1970er-Jahren folgte als Modell von Rang zum einen der neue Powerliner: ein Frontlenker mit stark vergrößertem Kühler und Grill, der für Motorleistungen über 500 PS gedacht war; zum anderen gab der erste offizielle Hauber des Hauses – "Freightliner Long Conventional" genannt – sein Debüt.

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