Als Mitte Oktober in Misano die schwarz-weiß karierte Flagge das letzte Rennen der Saison 2021 beendet, beginnt für die Teams nicht etwa der Urlaub. Nach Saisonende zerlegt das Team von Rennfahrer Steffen Faas den kompletten Truck: Motor und Getriebe kommen raus, die Luftkessel und Tanks ebenso, sogar das Fahrerhaus wird demontiert, bis nur noch der nackte Rahmen in der Werkstatt steht. Das Team kontrolliert das Chassis auf Risse und Scheuerstellen, prüft, ob alle Verschraubungen am Rahmen fest sind. Eventuell wird vor Saisonbeginn noch zu Flex und Schweißgerät gegriffen, falls man sich entscheidet, Änderungen am Chassis vorzunehmen. Die Jagd nach den zur Spitze fehlenden 1,5 oder 2 Sekunden kostet viel Arbeit, Zeit und Geld. Der Bolide von Sascha Lenz vom SL-Trucksport-30-Team ist Anfang Februar schon zu 95 Prozent wieder montiert, nachdem das Chassis sandgestrahlt und neu lackiert sowie Motor und Getriebe überholt wurden.
Nach der Saison wird der Motor ausgebaut und revidiert
Das Getriebe wird nach jeder Saison überholt. Vor allem die hoch belasteten Gänge 7 und 8 bereiteten hin und wieder Probleme, berichtet Faas. Das bestätigt Sascha Lenz. "Wenn man die Gänge schnell rein- und raushaut, belastet das recht stark die Synchronisierung. Daher nehmen wir sogar alle zwei Wochen das Getriebe auseinander und prüfen das", sagt er. In nur 15 Minuten sei das Getriebe ausgebaut, nach rund einem Tag ist alles gecheckt und wieder montiert.

Beim Motor dauert es länger. Teams mit Werksunterstützung bauen nach der Saison den hochgezüchteten Rennmotor aus und lassen ihn extern revidieren. "Normalerweise schicken wir den Motor Ende Oktober zu MAN nach Nürnberg. Dort bekommt er einen neuen Zylinderkopf, die Ölkanäle werden gereinigt, alles wird geprüft, vermessen et cetera", berichtet Sascha Lenz. Spätestens im Februar bekommt das Team den überholten Motor zurück. Diesen Luxus hat das tankpool24-Racingteam nicht, es geht ohne Werksunterstützung an den Start und muss daher selbst Hand anlegen. Der 13-Liter-Motor wird komplett zerlegt, Kolben und Zylinder werden auf Verschleiß geprüft, die Zylinderköpfe gereinigt. "Grundsätzlich erneuern wir alle Lagerschalen und falls nötig die Kolbenringe", sagt Rennfahrer Faas.
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