Rein batterieelektrische Transporter haben ein Problem: Ihre Akkus dürfen nicht zu voluminös ausfallen – den wertvollen Laderaum zwecks der Unterbringung der Energiespeicher zu beschneiden nämlich ist verpönt. Das Gleiche gilt für die Nutzlast. Sie wegen einer schweren Batterie zu verringern bedeutet, den Kunden in seinen Möglichkeiten zu beschränken. Ein übergewichtiger Transporter mit kleinem Ladeabteil – das wäre trotz der lokalen Emissionsfreiheit schlicht eine unattraktive Alternative zum bewährten Konzept mit Verbrennungsmotor unter der Haube. Zumal eine große Batterie zwar einerseits für eine entsprechend hohe Reichweite steht, andererseits aber auch für einen hohen Anschaffungspreis. Noch nämlich lässt sich dieser in der Hauptsache allein auf die teuren Energiespeicher zurückführen.
Neue Konzepte von Ford und Renault versprechen höhere Flexibilität
Um diesen Zielkonflikten aus dem Weg zu gehen, fokussieren sich die meisten Hersteller mit ihren Elektro-Transportern also auf eine spezielle Kundengruppe: Logistiker, die fixe Touren auf der letzten Meile bedienen und damit täglich ohnehin kaum Kilometer im dreistelligen Bereich zurücklegen. Sie können problemlos mit Transportern arbeiten, die nur 100 bis 200 Kilometer ohne Stopp fahren. Am Ende der Tagestour werden die Fahrzeuge dazu meist an ihrem Ausgangspunkt wieder abgestellt – das macht sie unabhängig von einer öffentlichen Ladeinfrastruktur. Der Rest der Kundschaft hat das Nachsehen – er musste bisher weiter mit Verbrennungsmotoren vorliebnehmen. Bisher. Denn neue Konzepte von Ford und Renault versprechen eine höhere Flexibilität.

Ford setzt beim Transit Custom auf einen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Mit einer Unterflurbatterie an Bord kann der Kastenwagen damit bis zu 56 Kilometer rein elektrisch bewegt werden. Doch muss dann noch lange nicht Schluss sein: Ein Einliter-Benzinmotor nämlich fungiert im PHEV-Modell als Range Extender, der dem Transit Custom mittels seines Kraftstofftanks eine kombinierte Reichweite von bis zu 500 Kilometern ermöglicht. Trotz Batterie, E-Motor und Verbrenner aber kann der Transit Custom auf über sechs Kubikmeter Laderaum und eine Zuladung von 1.100 Kilogramm verweisen. 2020 wird er dazu um ein sogenanntes Geofencing-Modul erweitert, mit dem sich steuern lässt, dass der Ford in bestimmten (Umwelt-)Zonen automatisch rein elektrisch fährt.
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