Mit einem leichten Plus im Vergleich zum Vorjahr markiert das Jahr 2021 in der Unfallstatistik eines der wenigen Jahre seit 1999, die gegen einen eindeutigen Trend ausschlagen: Jedes Jahr kommen insgesamt bei Lkw-Unfällen weniger Personen zu Schaden. Der leichte Ausschlag nach oben 2021 liegt aber vor allem am absoluten Tiefpunkt 2020 mit einer deutlich gesunkene Verkehrsleistung im ersten Corona-Jahr. Allerdings gibt diese Statistik eben nur ein sehr grobes Bild ab und lässt vor allem regionale Unterschiede außen vor.
Interaktiver Unfallatlas
Mehr Aufschluss gibt unter anderem der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter in Deutschland. Hier lassen sich für ganz Deutschland für die Jahre 2016 bis 2021 sämtliche Unfälle im Straßenverkehr darstellen, aufgeschlüsselt beispielsweise nach Verkehrsmittel – Rad, Fußgänger, Lkw – oder nach Personenschaden und Verkehrstoten. Wie bereits eingangs erwähnt, ist Deutschland ein Transitland. Dies ist auch im Unfallatlas zu erkennen. Dabei trifft das weniger auf die Nord-Süd-, umso mehr aber auf die Ost-West-Achse zu. Die Autobahnen A2, A6 und A8 ziehen sich wie bunte Bindfäden – je mehr rot, desto mehr Unfälle – durchs Land. Besondere Schwerpunkte liegen auf der A2 bei Hannover und Magdeburg sowie auf der A8 zwischen München und Augsburg und weiter zwischen Stuttgart und Pforzheim. Vor allem Pendler auf diesen Strecken dürften davon ein Lied singen können.
Ballungszentren als Unfallschwerpunkt
Ein anderer Faktor sind dichte Ballungszentren, die auf hohen Lkw-Verkehr treffen, wie es beispielsweise in Hamburg der Fall ist. Hier stechen vor allem die Hafenareale heraus, in denen es immer wieder zu Lkw-Unfällen kommt. Dazu kommen die beiden Autobahnabschnitte von A1 und A7, die in Hafennähe verlaufen. Gleiches gilt, wenn auch in deutlich geringerem Maße für die Hafenzubringer in Wilhelmshaven und Bremerhaven. Wie das Beispiel Hamburg zeigt, deckt sich dort aber die reine Quote der Lkw-Blechschäden nicht unbedingt mit der Quote an tödlichen Unfällen. Die liegt in Hamburg Mitte, rund um die verschiedenen Alsterbereiche deutlich höher. Bei den Unfällen in Großstädten, ob Hamburg, Berlin, Frankfurt oder Köln zeigen sich bei den Unfällen mit Personenschaden keine signifikanten Unterschiede zwischen Lkw und Pkw. Der wichtigste Faktor ist dort also die schiere Masse an Verkehrsteilnehmern aller Couleur, die auf engem Raum zusammentreffen. Und auch in Städten, die Lkw außer zum Liefern aussperren, wie Stuttgart beispielsweise, ist klar zu erkennen, dass jede Ballung, hier die B14, ihre Gefahren mit sich bringt. Umso wichtiger ist also für jeden einzelnen Verkehrsteilnehmer, sich im Straßenverkehr kooperativ zu zeigen, Rücksicht aufeinander zu nehmen und im Zweifel zu kommunizieren.
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