Wenn Heiko Ramp auf Tour geht, ist er nie allein. Yorkshireterrier-Dame Taffy ist stets mit von der Partie. Die knapp 20 Zentimeter große Hündin vertreibt dem 46-Jährigen die Einsamkeit und bewacht das Fahrerhaus des Volvo FH 540. Wenn sich jemand der blau-beigen 6x4-Sattelzugmaschine unerlaubt nähert, schlägt Taffy Alarm. Seit gut acht Jahren fährt Heiko für die Frank Wulf oHG in Hamburg – erst Kipper, dann Plane und Koffer und später auch Plateau-Auflieger und Telesattel. Seit fünf Jahren ist der gelernte Agrotechniker aus Pasewalk nun für Frank Wulf im Schwerlasttransport mit Tieflader unterwegs und hat den Schritt zu den "schweren Jungs" nie bereut. "Mehr Abwechslung im Job kann ich nicht haben. Mal einen Kettenbagger, dann einen defekten Lkw oder Kontergewichte und sogar eine Rangierlok – immer ist etwas Neues dabei", erzählt Heiko.
Auch heute wieder: Ein Stadtbus kam ihm noch nie unter die Fittiche. Um sechs Uhr früh startet Heiko seinen Truck am Stammsitz in Hamburg-Billbrook und macht sich auf den Weg zur Hamburger Hochbahn.
13 Tonnen sind kein Problem für den Tieflader
Auf dem Betriebshof Hummelsbüttel steht der zwölf Meter lange Wasserstoffbus, der für eine Spritztour mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten zur New-Energy-Messe nach Husum gebracht werden soll. Auf eigenen Rädern schafft der Brennstoffzellenbus mit einer Tankfüllung die mehr als 300 Kilometer hin und zurück nicht. Und weil es hoch im Norden noch keine Wasserstofftankstelle gibt, muss der 13 Tonnen schwere Stadtbus eben huckepack per Tieflader anreisen. Das Gewicht ist heute kein Problem. Zug und Ladung wiegen kaum mehr als 36 Tonnen. Auch die Höhe des Busses von 3,5 Meter lässt die gesamte Fuhre nicht über 3,9 Meter klettern. Die Krux an der Sache sind die großen Überhänge und die geringe Bodenfreiheit des Busses.
Beim Auffahren auf den teleskopierbaren Tieflader könnte es Bodenberührung geben. Schnell und gewissenhaft hat Heiko die Ladefläche des Aufliegers von 8,0 auf 13,5 Meter verlängert. Ebenso reibungslos ist der zwei Jahre junge und mit allem Schnickschnack ausgestattete Volvo FH vom Rest des Tiefladers entkoppelt. Souverän baut der Schwerlastfahrer die Auffahrrampe für den Zweiachser auf. Während er sämtliche Baumaschinen des Großkunden Kemna Bau selbst auf den Tieflader fährt, übernimmt das heute Hochbahn-Experte Joachim Will. Er pumpt den Brennstoffzellenbus mittels Luftfedern auf Maximalhöhe und steuert die Fracht sanft und in einem Zug rückwärts auf die Tieflader-Standfläche. Trotz der großen Überhänge am Bus kratzte sein Boden weder an der Auffahrrampe noch am Pflaster des Betriebshofes. Schließlich steht er genau da, wo er soll.
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