In der Vorweihnachtszeit zieht Alois Endl täglich mit seinem 300 PS starken Unimog los. Es gilt, frisch geschlagene Nordmanntannen in Standard- und Premiumqualität auf verschiedene Verkaufsstützpunkte rund um Passau, Regensburg und Landshut zu schaffen. Die hat die Martin Riedel KG mit Stammsitz in Türkenfeld in ganz Südbayern eingerichtet, um die Früchte ihrer jahrelangen Arbeit selbst an den Mann oder die Frau zu bringen. Rund 100.000 Weihnachtsbäume verkauft das Unternehmen pro Saison in der Region. Das Unternehmen züchtet an drei Standorten Tannenbäume und vermarktet sie direkt ohne Zwischenhändler und Großabnehmer. Hochsaison herrscht von Allerheiligen bis Heiligabend.
Selbstgebaute Erntemaschine spitzt Christbäume an
In den acht Erntewochen bekommen die sechs festangestellten Mitarbeiter Unterstützung von über 50 Saisonkräften. Zusätzlich ist ausgefeilte Technik nötig. Allein neun Mercedes-Benz Unimog in kompletter Agrarausführung laufen inzwischen im Unternehmen. Der jüngste U 430 von Alois Endl verstärkt seit Februar 2016 den Fuhrpark. Über das gesamte Jahr hinweg helfen die Tausendsassas, die insgesamt 200 Hektar Wald- und Ackerfläche der Baumschule Riedel zu bewirtschaften. Unter anderem müssen die Geräteträger mit tonnenschwerem Grubber am Heck den Waldboden lockern oder per Tieflader die Zehntonnen-Raupe und anderes schweres Gerät für die Baumpflege auf die Felder transportieren. Ist der Boden entsprechend vorbereitet, kann der Nachwuchs kommen: vierjährige Nordmanntannen, die erst im Schatten von Laubbäumen heranwuchsen und dann rechtzeitig umzupflanzen sind. "Die jungen Bäume verlangen lockeren Boden. Sonst wachsen sie nicht so flott", erklärt Max Riedel, Sohn des Firmengründers und derzeitiger Betriebsleiter der Martin Riedel KG. In den Anfängen des Unternehmens waren Blaufichten und Kiefern stark vertreten.
Inzwischen hat sie die Nordmanntanne aufgrund ihrer Optik und Langlebigkeit weitgehend verdrängt, obwohl der Baum aus dem Kaukasus sehr pflegeintensiv ist. Seine Wurzeln bohren sich bis zu drei Meter tief in den Boden, was für die Nachnutzung der Fläche schwere Technik erfordert. Ernten will Max Riedel nur einwandfreie Tannen. Von allen angepflanzten Vierjährlingen kann der gelernte Baumschulgärtner nach zehn Jahren etwa die Hälfte schlagen. Die Erntemaschine, die jeden Baum gleich einnetzt und für das Aufstellen im Christbaumständer anspitzt, ist ein Eigenbau. Nach der Ernte folgen Häckseln und Mulchen. Das Kleinholz wird mit der Fräse der aufgelockerten Erde untergemischt und bringt dem Boden viele Nährstoffe, die sich in den Nadeln befinden. Früher verwendete Riedel für die schweren Einsätze einen 1800er MB-Trac. Aber der U 430 schafft das dank Heckzapfwelle mit lastschaltbarem Wellenstummel deutlich schneller und besser. Hier liegt verlustfrei die volle Motorleistung für den mechanischen Antrieb an.
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