Die meisten Menschen sind froh, wenn sie nach gut vierzig Jahren des Berufslebens in Rente gehen. Aber nicht Siegfried Beller aus dem schwäbischen Weingarten. Nicht nur, dass er seit sechzig Jahren Lastwagen lenkt. Er hat sogar seinen Führerschein erst im vergangenen Jahr wieder für fünf Jahre verlängert! Eisern hält der 78-jährige Kraftfahrer an seinem geliebten Beruf fest. Als junger Bursche musste Sigi erst mal einen "anständigen" Beruf ergreifen, so bekam man das damals von den Eltern vorgegeben. Sigi lernte bei Ford als Autoschlosser, wie das damals noch genannt wurde. Doch schon nebenbei trieb er sich mit wachsender Begeisterung auf dem Hof der Spedition Schneider in seiner Heimatstadt herum.
Es war damals noch weit verbreitet, dass junge Menschen vom Beruf des Lastwagenfahrers träumten. Ihre ersten Erfahrungen sammelten sie, indem sie nach der Schule den alten Hasen bei der Fahrzeugwartung über die Schulter schauten. Fasziniert lauschte Sigi damals den gestandenen Fahrern, wenn sie zum Feierabendbier wilde Geschichten aus der Ferne erzählten.
106 Mark Gesamtkosten für den Lastwagenführerschein
Kaum war die Lehre erledigt, widmete sich Sigi dem Transportgeschäft. Zunächst als Beifahrer und beim Laden, doch schnell hatte er auch den Lastwagenführerschein gemacht. Das ging damals noch mit 18. Die 106 Mark Gesamtkosten, die Sigi dafür investieren musste, waren auch keine allzu große Hürde. Das wahre Wissen über diesen Beruf bekam man dann aber von den gestandenen Kollegen vermittelt, und das nicht immer nur in freundlichem Ton.
Sigis erster Lastwagen, den er selbst fahren durfte, war ein Henschel HS 90, ein Zwölftonner mit 90 PS. Überwiegend war er damit zwischen Stuttgart und dem Bodensee unterwegs – zu Zeiten, als die dortige Autobahn A 81 noch nicht einmal in Planung war. Auch das Be- und Entladen war damals oft harte Arbeit. Viele Frachten mussten noch von Hand auf und von der Pritsche geschafft werden. Schon früh regte sich auch Sigis zweite Leidenschaft: die für Motorräder. Damals konnte man schon mit 16 einen Motorrad-Führerschein erwerben, der zum Führen von Krafträdern bis 250 Kubikzentimeter Hubraum ermächtigte. Sigis erste Maschine war eine "Imme", benannt nach ihrem Herstellungsort Immenstaad. Danach folgte eine 175er "Dürrkopp".
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