Kurioser Einsatz fürs THW: Kunstwerk auf Abwegen

Kurioser Einsatz fürs THW
Ein Kunstwerk auf Abwegen

Alarmierung wegen großer roter Kugel auf der Straße: Ein gefährlicher Streich hat am vergangenen Wochenende den THW-Ortsverbänden Detmold und Bielefeld einen spektakulären Einsatz beschert.

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Foto: THW

Zwanzig Jahre lang hing in Detmold eine rote Kugel von viereinhalb Metern Durchmesser und zwei Tonnen Gewicht an Stahlpfeilern auf der Mittelinsel eines Kreisverkehrs an der Richthofenstraße. Dann rissen im April 2025 zwei der Halteseile, weshalb die Feuerwehr die Kugel abließ und sie mit Keilen, Spanngurten und Ketten sicherte. In der Nacht auf den 11. Mai wurden diese Sicherungen jedoch vorsätzlich entfernt, woraufhin die Kugel die Richthofenstraße hinunterrollte und 50 Meter weiter stadteinwärts im Gebüsch liegenblieb – glücklicherweise ohne, dass Menschen dabei zu Schaden kamen.

Amtshilfe der außergewöhnlichen Art

Um 3.36 Uhr ging der erste Notruf bei der Polizei Lippe ein. Bürgermeister Frank Hilker reagierte erschüttert: "Das ist ein ungeheuerlicher Eingriff in den Straßenverkehr, der schlimmste Folgen hätte haben können. Nicht auszudenken, wenn jemand verletzt oder gar zu Tode gekommen wäre." Hilker geht nicht davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelte: „Es ist offensichtlich, dass hier mehrere Chaoten am Werk waren. Ich appelliere an mögliche Zeugen, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen.“

Zur Bergung wurde der THW-Ortsverband Detmold angefordert, der die Kugel mit dem hinzugezogenen Kranfahrzeug des Ortsverbandes Bielefeld barg und per Tieflader sowie einem eigens vor Ort gezimmerten Holzgestell abtransportierte. Jetzt liegt die Kugel sicher vor gefährlichen Scherzen auf dem städtischen Bauhof, ihre Zukunft als Kunstwerk im Kreisverkehr ist ungewiss.