Hilfstransporte ins Ahrtal: Grasgrün ist die Hoffnung

Hilfstransporte ins Ahrtal
Grasgrün ist die Hoffnung

Jürgen Franz war mit seinem Schubbodenzug gerade in Koblenz, als er hörte, dass Lkw für Hilfstransporte im Ahrtal gesucht werden. Spontan holte er Schutt raus und brachte gespendeten Rasen rein.

ahrtal, rollrasen
Foto: Jürgen Franz

Die Dankbarkeit berührt Jürgen Franz. Kurz vor Weihnachten kam die erste Postkarte aus dem Ahrtal, geschrieben von Verena Hildebrandt aus Bad Neuenahr-Heppingen. Jürgen hat sie auf seiner Facebook-Seite gepostet. "Ich bin im letzten Jahr rund 5.000 Kilometer freiwillig Transporte ins Ahrtal gefahren", erzählt Jürgen, Berufskraftfahrer aus Olching. "Mein Lohn ist die Dankbarkeit der Betroffenen, vor allem aus Dernau, die weiter anhält. Daraus sind sogar richtige Freundschaften geworden."

Jürgen, der zunächst Jura studiert hatte und danach viele Jahre weltweit im Stahlbau auf Montage gewesen war, musste 1992 nach einem Arbeitsunfall aufgeben und machte 1993 eine Umschulung als Berufskraftfahrer. Seine erste Spedition war Weilke in Greven. Die vorletzte, um einen Sprung zu machen, Bestlog aus Garching. Mit Pkw-Testfahrzeugen war Jürgen europaweit zu Teststrecken unterwegs, bis die Coronapandemie seinem bisherigen Traumjob im Transport einen Riegel vorschob. Also suchte er im Internet. Und so kam er im Frühjahr 2021 in Kontakt mit Heba Transport in Kaufbeuren. "Das steht für Heide und Bauer und ist ein familiäres Transportunternehmen mit neun Kippern und einem Schubbodenzug", sagt Jürgen. Einen Actros 1863 Bigspace in Stahlgrau und einen schwarzen Schubboden von Knapen mit 92 Kubikmeter Volumen. "Den fahre ich meist mit Altholz aus dem Raum München über die A 9 nach Berlin zu einer Papierfabrik. Von Berlin geht es dann mit Altpapier zurück. Mal drei, mal zwei Touren die Woche."

Von der Hochwasserkatastrophe, die am 14. Juli vor allem das Ahrtal mit voller Wucht traf, hatte Jürgen natürlich in den Medien gehört. Vor dem zweiten Wochenende war er zufällig in Koblenz leer geworden und hatte gehört, dass Lkw für Hilfstransporte gesucht werden. "Ich habe meinen Disponenten angerufen", erzählt Jürgen, "ich habe ihm gesagt, ich will helfen. Das war seinerseits okay, solange ich Montag wieder neu laden konnte."

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