Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Kollaps der zentralisierten Planwirtschaften der einstigen Warschauer-Pakt-Staaten rollten unzählige Hilfskonvois gen Osten. Bis heute schicken Vereine, Hilfswerke und Privatpersonen Hilfsgüter in die Armenhäuser Osteuropas.
FERNFAHRER-Leser Ike Blauhuth hat erneut an einem solchen Transport in die Republik Moldau teilgenommen und uns Bilder mitgebracht. Die Tour führte den ehrenamtlichen THW-Kraftfahrer mit drei Kameraden durch Deutschland, Österreich, Ungarn und Rumänien in die ehemalige Sowjetrepublik, die als einer der ärmsten Staaten Europas gilt und vor der südöstlichen Haustür der EU liegt. Seit 2022 ist das Land offiziell EU-Beitrittskandidat.
Verein sammelt Hilfsgüter, THW übernimmt Transport
Gemeinsam mit dem Verein Iceflower e. V., gegründet 1992 unter dem Eindruck des katastrophalen wirtschaftlichen Niedergangs in Osteuropa, führen norddeutsche THW-Ortsverbände bereits seit Jahren Hilfsgütertransporte nach Moldawien durch. Im Vorfeld wird in Deutschland nicht mehr benötigte Krankenhausausstattung gesammelt und auf THW-Fahrzeuge verladen. Für die Kinder werden zusätzlich in Hamburg Wichtelpakete zusammengestellt.
Beteiligt waren in diesem Jahr die Ortsverbände Luckenwalde, Hamburg-Mitte und Itzehoe. Die Ladung der beiden Lkw bestand aus gebrauchten Ultraschallgeräten, Krankenhausbetten, Matratzen, Liegen, Orthesen, Rollatoren und Rollstühlen.
Unterwegs auf der tödlichsten Straße Rumäniens
Nach vier Tagen erreichte der Transport am 14. Oktober das Ziel in der Nähe von Chișinău, der Hauptstadt der Republik Moldau. "Highlights" der Route waren das geänderte Mautbuchungssystem in Ungarn, das zum mehrfachen Anhalten und Nachbuchen zwang, und die Europastraße E85, die "tödlichste Straße" Rumäniens, wie sich Ike erinnert.
In den Folgetagen wurden die Hilfsgüter ausgeliefert. Hauptempfänger waren in diesem Jahr das Krankenhaus und Altenheime in die Stadt Ungheni. Weitere Spenden gingen an einen Kinderhort, ein Waisenhaus, ein Hausarzt-Zentrum, ein Krankenhaus und ein Altenheim Im Landkreis Telenesti. Am 19. Oktober traten die THWler die lange Rückfahrt nach Hamburg an.







