Fischtransport: Mutter, der Mann mit dem Fisch ist da

Fischtransport aus Dänemark
Mutter, der Mann mit dem Fisch ist da

Wenn Claus und Benny unterwegs sind, reisen sie in leckerer Gesellschaft. Bei voller Fuhre haben die Dänen 15.000 lebende Fische zum Verzehr an Bord.

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Foto: Anna Matuschek

Es ist fünf Uhr morgens, als Claus und Benny den Volvo in das enge Firmengelände der Körschtal-Forellen zirkeln. "Das Wichtigste ist immer, dass die Tiere so schnell wie möglich abgeladen werden", unterstreicht Benny. Natürlich sind auch Fische gestresst, im schlimmsten Fall sogar so sehr, dass sie sterben können. Das wollen natürlich weder Lieferanten noch Kunden.

Eine berechtigte Frage ist, warum man überhaupt Fische – heute sind es Regenbogen- und Lachsforellen – in Dänemark züchtet und sie mit einem Spezialtransporter nach Deutschland fährt. Claus ist der Bruder des Geschäftsführers und in den Betrieb hineingeboren. "Bei uns ist das Geschäft mit den Fischen ein Wirtschaftszweig. Es gibt viele Zuchtfarmen, und fast alles geht an unsere Kunden in Deutschland und Österreich. Die Dänen selber essen gar keine Forellen. Wir mögen lieber Dorsch und so, also Salzwasserfische", lacht er. Bereits 1928 begann im Unternehmen der Export von Fischen. Damals per Schiene und in kleinerem Umfang. Anfang der 90er-Jahre litt der Betrieb unter der schlechten Preispolitik für Fisch. "Die Kurse waren total am Boden, und mein Vater musste was unternehmen", erläutert Claus. So fand er einen ersten Abnehmer in Hamburg, und schnell sprach sich die gute Qualität herum. Heute hat das Unternehmen rund 70 Großkunden. Er und Benny teilen sich die Fahrt. "Es ist wirklich stressig. Wir haben eben lebende Tiere geladen, und eine Tour darf in der Regel maximal 21 Stunden dauern", erzählen die beiden.

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Anna Matuschek
Joker Forellenexport ist ein Traditionsunternehmen. 1928 ging es los.

Benny ist seit 1987 im Betrieb als Fahrer tätig. "Davor habe ich Kuhfutter gefahren." Dass der Fahrerjob wenig beliebt ist, können beide verstehen. Der Zeitdruck sei hoch, und junge Leute möchten lieber zu Hause bleiben. Dennoch mögen die beiden ihre Arbeit und könnten sich schlecht eine andere vorstellen. Nach zwei Tagen auf dem Bock bleibt wenig Zeit für Erholung. "Wenn wir zurückkommen, müssen die Behälter gereinigt und desinfiziert werden. Und dann wird neu geladen. Das macht dann mein Bruder, und wir haben Pause", erklärt Claus. Im Gegensatz zu "normaler" Ware reicht hier eine Fahrt ins Depot natürlich nicht aus. Die Fische haben Wachstumsphasen und die Kunden Wünsche: zum Beispiel bezüglich der Rasse, Größe und Qualität. "Wir müssen uns also mit den ganzen Zuchtfarmen absprechen und teilweise verschiedene Händler anfahren, damit jeder Kunde das bekommt, was er möchte." Teils werden die Tiere vor Ort gekäschert oder mit einer Pumpe in die Behältnisse gesaugt.

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