Derzeit fehlen der Logistikbranche in Deutschland bis zu 45.000 Fahrzeugführer – mit schnell steigender Tendenz, so lautete die Meldung eines besorgten Verbandes im September. Sogar von Versorgungsengpässen war die Rede. Im Interview mit FERNFAHRER sagt der neue Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Prof. Dirk Engelhardt, dazu: "Ganz genau weiß das sicherlich niemand. Aber anhand der aktuellen BAG-Zahlen gehen wir davon aus, dass jedes Jahr rund 30.000 Lkw-Fahrer in den Ruhestand eintreten. Im Jahre 2016 wurden jedoch nur 16.211 neue Lkw-Führerscheine ausgestellt. Die Folge für das Gewerbe kann man sich denken."

JobMatchMe entwickelt zwei Internetplattformen
In der Tat: Immer öfter berichten regionale Unternehmen, dass entweder Lkw stehen bleiben, weil keine Fahrer da sind, oder sie aus diesem Grund keine neuen Aufträge mehr annehmen könnten. Zudem klagen sie über eine Entwicklung: Neue Fahrer würden zwar Arbeitsverträge unterschreiben, aber dann nicht zur Arbeit erscheinen. Immer öfter, das ist die traurige Wahrheit, passen Fahrer und Unternehmer nicht zusammen. Ein Silospediteur aus dem Raum Bruchsal bringt es auf den Punkt: "Ich habe jetzt schon mehrfach erlebt, dass einem Fahrer nach einer Woche bei uns auf dem Lkw eingefallen ist, dass er eigentlich gar nicht um vier Uhr aufstehen will."
Natürlich erleben auch Fahrer immer wieder, dass die Versprechen eines Unternehmers schon nach kurzer Zeit wie Seifenblasen platzen. Das muss so nicht sein, haben sich Daniel Stancke (38) und Thorsten Steinbach (39) gesagt und in Hamburg ein Start-up gegründet, das mithilfe von "Business Angels" finanziell im Aufbau unterstützt wird. Beide Gründer waren vorher in leitenden Positionen bei VW beziehungsweise DHL tätig. "JobMatchMe" heißt das Unternehmen, und es hat für das Internet zwei neue Plattformen entwickelt: www.truck-jobs.de für die Fahrer und dazu www.truck-pro.de für die Unternehmen. Im Vorfeld hat das 15-köpfige Team nahezu 500 Fahrer auf Autobahnraststätten befragt, was für den Inhalt der Seiten wichtig ist. Auch heute noch gehen Stancke und Steinbach regelmäßig raus, um mit Fahrern wie Sven Stachurski und André Schröder, die beide derzeit hoch zufrieden sind, die Nutzerfreundlichkeit des Angebots zu testen.

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