Abenteuer: Unterwegs in Nordamerika

Abenteuer
Unterwegs in Nordamerika

Lkw-Fahren in Nordamerika unterscheidet sich stark von dem in Europa. Reglementiert ist der Fahreralltag jedoch auch.

Lkw-Fahren in Nordamerika
Foto: Werner Stumreiter

Lkw-Fahren in Nordamerika und in Europa – das sind zwei grundsätzlich verschiedene Paar Stiefel. Die Trucks der Neuen Welt sind länger, es gelten andere Gesetze, es gibt eine extra Verkehrssünderkartei für Lkw-Fahrer und eine für Unternehmer. Das Verhältnis von Zugmaschine zu Auflieger bei den Unternehmen entspricht einem Verhältnis von drei zu eins und sehr häufig zieht man Trailer nur von A nach B. Selber aufladen, abladen oder gar Palettentauschen, das gibt‘s nicht – um nur einige wenige Unterschiede zu nennen. 

Doch die Zeiten der großen Freiheit für Amerikas Trucker, als man sich mit Aufputschmitteln vollstopfte und in 72 Stunden den Kontinent durchquerte, sind schon lange vorbei. Ab Dezember 2017 sind elektronische Fahrtenschreiber, die sogenannten Elogs, Pflicht. Bereits heute setzen vor allem große Firmen Elogs im Truck ein. Auch das flotte Cruisen mit 80 mph (128 km/h) steht vor dem Aus. 

Ontario und Quebec haben bereits die Begrenzer auf 105 km/h gesetzt, und in den USA finden die ersten Anhörungen im Senat zur Begrenzung auf eine Höchstgeschwindigkeit von 65 mph, also 105 km/h, statt. In der Branche geht man davon aus, dass der Spaß in spätestens vier Jahren vorbei ist. Die Zeiten wandeln sich und mit ihnen ebenso das Fahrverhalten der Trucks. Dabei sind vor allem dank Daimler und Volvo die Lkw besser geworden: euro­päi­scher, komfortabler, leiser und sparsamer. Sie bremsen sogar ein wenig besser als früher. Automatisierte Getriebe haben sich durchgesetzt, Standheizung und -klimaanlage sowie Stromgenerator sind mittlerweile Standard. Lediglich das Prinzip der Bezahlung hat sich nicht verändert. Bezahlt wird pro gefahrene Meile, Zuschläge gibt’s unter anderem fürs Laden, Umsatteln und für Wartezeiten. 

Stressfreiere Arbeit

Vor allem aber ist das Arbeiten als Lkw-Fahrer hier viel stressfreier als in der Alten Welt. Es gibt jedoch regionale Unterschiede. Fahren an der Ostküste bedeutet mehr Hektik. Die Staus zu Stoßzeiten sind dort schier endlos. Die Highways sind noch dazu oft eng und holprig, die Truckstops ab sechs Uhr abends brechend voll. Auch in Chicago herrscht immer Stau. 

Der Mittlere Westen wiederum ist topf­eben, also stinklangweilig. Nur der Westen zeigt sich so, wie es sich europäische Fahrer vorstellen. Dort gibt es einsame Wüsten, trostlose Käffer und die Rocky Mountains mit Passstraßen bis auf 3.300 Meter Höhe hinauf. Aber auch im  Westen treten immer mal gigantische Staus wie die in Los Angeles auf den bis zu 16-spurigen Highways auf.

Zehn Jahre sind meine Frau Rita und ich jetzt als Teamtrucker unterwegs und haben in dieser Zeit mehr als drei Millionen Kilometer abgespult. Wir fahren derzeit für Canexpress und transportieren vor allem Fleisch nach Kalifornien und Arizona sowie Fleisch für Mexiko, das wir jedoch an der Grenze mexikanischen Kollegen überstellen. Mexikanische Trucks dürfen nicht innerhalb der USA arbeiten und US-amerikanische beziehungsweise kanadische Trucks dürfen nicht nach Mexiko. Das verhindert Billigkonkurrenz. 

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