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Wallraff-Recherchen Verdi fordert Anstellung von Subunternehmern

GLS-Paketzusteleller Foto: Archiv

Die von Günther Wallraff veröffentlichte Reportage zu den Arbeitsbedingungen in der KEP-Branche sorgt für Aufregung. Branchenverbände haben bereits mit harscher Kritik an der Unternehmenspolitik der KEP-Dienstleister reagiert.

Jetzt äußert sich auch Verdi dazu. Die Gewerkschaft fordert angesichts der skandalösen Arbeitsbedingungen der Zusteller in der Kurier-, Express- und Paketdienstbranche (KEP) die betreffenden Unternehmen auf, die ausgelagerten Arbeitnehmer künftig selbst anzustellen, heißt es in einer Mitteilung.

Zustellerinnen und Zusteller müssen eingestellt werden

Den ausbeuterischen Praktiken im Gewerbe können nach Ansicht von Verdi nur begegnet werden, indem die großen Unternehmen zu ihrer Verantwortung stehen und die Zustellerinnen und Zusteller einstellen. Hermes, DPD und UPS sind über die Flächentarifverträge und die Deutsche Post DHL ist über Haustarifverträge in der Tarifbindung. Eine Eigenbeschäftigung stellt damit die tarifliche Bezahlung der Zusteller sicher, erklärt Verdi. In diesem Zusammenhang fordert die Gewerkschaft das Unternehmen GLS auf, sich an einen Tarif zu binden.

GLS handelt individuell Verträge aus

Der Paketdienstleister, der im Mittelpunkt der Kritik steht, weist in einer Mitteilung darauf hin, dass seine Verträge mit den Transportunternehmen transparent seien und geltendem Recht entsprechen. Sie würden allerdings individuell ausgehandelt, erklärt der Dienstleister. Grund dafür seien unterschiedliche Faktoren wie Länge der Touren, Infrastruktur oder Paketmengen. Diese Parameter lassen sich nach Ansicht von GLS nicht vereinheitlichen. Die Vergütung der Transportunternehmen sei dabei leistungs- und marktgerecht. GLS will sich jetzt eigenem Bekunden nach, intensiver mit den vertraglich verpflichteten Transportunternehmen austauschen.

BVT fordert runden Tisch

Der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) fordert alle Beteiligten wie Großunternehmen, Subunternehmen, Arbeitnehmervertreter und Verbände auf, sich an einen runden Tisch zu setzen. Dabei sollten Eckpunkte zur Zusammenarbeit von Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart werden. Paketdienste müssten etwa selbst Maßstäbe zu einem fairen Umgang und einer fairen Bezahlung von Subunternehmen definieren.
 

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