Die Deutsche Bahn-Tochter DB Schenker hat Übernahmegesprächen mit dem dänischen Logistiker DSV eine offene Absage erteilt.
Gerüchte über einen Verkauf von DB Schenker gebe es schon lange, sagte ein Unternehmenssprecher eurotransport.de auf Nachfrage. „Unsere sehr guten Geschäftsergebnisse und die bevorstehende Bundestagswahl in Deutschland geben solchen Spekulationen weiter Auftrieb“, führte er aus. Auch der DSV-Hunger an Zukäufen sei der Branche wohlbekannt. „Da unser Eigentümer derzeit jedoch keine Pläne hat, DB Schenker zu verkaufen, sind alle Überlegungen rein hypothetisch.“
DB Schenker beruhigt Mitarbeiter
Ein Sprecher des zuständigen Bundesverkehrsministeriums sagte: „Im BMVI existieren keine Pläne zur Veräußerung der DB Schenker AG." Trotzdem hat sich das Management von DB Schenker angesichts der Spekulationen offenbar veranlasst gesehen, seine Mitarbeiter zu beruhigen. Das Nachrichtenportal Shippingwatch berichtet von einem internen Schreiben, in dem es heiße, die Annäherung durch DSV sei rein einseitig, es stehe kein Verkauf und keine feindliche Übernahme bevor.
DSV will auf den globalen Spitzenplatz
DSV-Finanzvorstand Jens Lund hatte in der Woche zuvor erklärt, sein Unternehmen sei an DB Schenker interessiert, man wolle die Konsolidierung der Branche fortsetzen. „Wir halten die Augen offen, was auf dem Markt passiert, und es gibt mehrere Akteure, mit denen ein Zusammenschluss für uns sinnvoll wäre." Dazu gehöre DB Schenker, sagte er dem Portal. DSV ist weltweit bislang die Nummer drei hinter Deutsche Post-DHL und Kühne + Nagel, gefolgt von DB Schenker auf dem vierten Platz. Würden beide Unternehmen fusionieren, wäre DSV die globale Nummer eins in der Speditionsbranche.