Neue Gesellschafter und Rückkauf von externen Anteilen – das sind die Neuigkeiten bei der Fahrner Logistik Gruppe aus Dornstetten, die sie zu ihrem 100. Geburtstag meldet.
Die Fahrner Logistik Gruppe aus Dornstetten (Kreis Freudenstadt) hat einige Weichenstellungen für die Zukunft getätigt. Zu ihrem 100. Geburtstag, den sie in diesem Jahr feiert, meldet sie den Einstieg der vierten Generation der Unternehmerfamilie, den Rückkauf externer Beteiligungen sowie den geplanten Ausbau neuer Geschäftsfelder.
Foto: Matthias Rathmann
Wie das Unternehmen mitteilt, ist seit Mitte des Jahres die vierte Generation Fahrner an Bord. Nikolai Fahrner (34) fungiert als Gesellschafter von Fahrner Logistics Services (FLS) und führt die Geschäfte gemeinsam mit Sven Wolter, der seit vielen Jahren schon als Geschäftsführer bei FLS tätig ist. Unter Federführung von Nikolai Fahrner will das Unternehmen seine Angebote im E-Commerce-Fulfillment erweitern. Angestrebt sei hier ein „gesundes Wachstum“ – durch das Gewinnen von neuen Kunden sowie durch den Aufbau weiterer Standorte und Kooperationen. Fahrer sieht nach eigenen Angaben „die Chance, durch eine verstärkte Ausrichtung auf die Bedürfnisse des E-Commerce-Marktes die FLS als führenden Anbieter auf diesem Gebiet zu etablieren.“
Foto: Spedition Fahrner
Daneben meldet die Firmengruppe eine weitere wichtige Personalie in der Spedition Fahrner: Thomas Brenner (44), der das Speditionsgeschäft seit 2016 leitet, übernimmt nun auch die Position des Gesellschafters. „Als Gesellschafter werde ich meine Erfahrungen, Kenntnisse und Netzwerke nutzen, um gemeinsam mit dem bestehenden Team unsere positive Entwicklung fortzusetzen“, sagt er. Brenner ist bereits seit dem Jahr 2001 in unterschiedlichen Funktionen für Fahrner tätig.
Foto: Fahrner Spedition
„Wir entwickeln mit unseren zwei neuen geschäftsführenden Gesellschaftern das Unternehmen in zwei Bereichen entscheidend weiter und schaffen die Basis für nachhaltiges Wachstum“, erklärt Dieter Fahrner (71). Der Unternehmer vertritt die dritte Generation und leitet bereits seit 1981 die Geschicke der Firmengruppe. Er bleibt Gesellschafter in den verschiedenen Unternehmen der Firmengruppe und werde den Geschäftsführern auch weiterhin beratend zur Seite stehen, sagt er.
Anteile zurück - keine externen Gesellschafter mehr
Zugleich meldet Dieter Fahrner, dass im Jubiläumsjahr alle Firmenanteile zurück im Unternehmen sind. Neben ihm gab es in den vergangenen Jahren einen weiteren Gesellschafter, dessen Anteile zu Jahresbeginn vollständig zurückgekauft wurden. Die über 40jährige Zusammenarbeit sei für beide Seiten sehr erfolgreich, partnerschaftlich und fair gewesen, bilanziert er. Im Immobiliengeschäft werde diese Kooperation auch künftig fortgesetzt.
Fahrner macht in Fulfillment
Mehr als ein Lückenfüller
Wurde das Unternehmen 1923 als regional tätiger Transportbetrieb gegründet, versteht es sich heute als europaweit agierender Logistikdienstleister. Die angebotenen Leistungen erstrecken sich vom Speditionsgeschäft über Personalmanagement und Consulting bis hin zur Kontraktlogistik. Mehr als 900 Mitarbeiter sind aktuell für die Firmengruppe tätig, die über 16 eigene Gesellschaften in Deutschland, Frankreich, Spanien und Slowenien verfügt. Fahrner setzt rund 120 eigene Lkw ein und bewirtschaftet eine Logistikfläche von 145.000 Quadratmetern. Die wichtigste Branche im Lager- und Transportbereich ist die Verpackungsindustrie mit Fokus auf Food, Pharma und Getränke. Im Bereich E-Commerce bedient das Unternehmen Kunden aus der Lebensmittel-, Elektro-, Drogerie- und Haushaltswarenbranche. Rund 40 Prozent des Umsatzes steuert die Transport- und Logistiksäule bei, 30 Prozent das Lagergeschäft. Der Rest verteilt sich auf E-Commerce, Logistikprojekte und Inhouse-Abwicklungen bei Kunden.
Scania-Lkw bei Fahrner und Huettemann
Oberleitungs-Lkw starten im Ländle
Fahrner legt ein hohes Interesse für Innovationen an den Tag und engagiert sich im Feldversuch für Oberleitungs-Lkw auf der B462 im Murgtal. Mit inzwischen drei Elektro-Lkw beteiligt sich Fahrner am eWayBW. Weitere schwere batterieelektrische Lkw sollen nächstes Jahr Einzug halten. Dieter Fahrner selbst hatte sich vor einigen Jahren dafür stark gemacht, dass neben Hessen und Schleswig-Holstein auch Baden-Württemberg eine Teststrecke für Oberleitungs-Lkw erhält.
