Pharmalogistik ist die Kür unter den Logistikdisziplinen. Welche Anstrengungen für die Kunden aus den Bereichen Pharma und Healthcare unternommen werden, zeigt beispielhaft der Dienstleister Movianto am Standort Neunkirchen. Der Standort ist ein Multi-Client-Logistikzentrum und bedient rund 40 Kunden: Vom Wareneingang bis zum Versand übernimmt Movianto für diese die komplette Supply-Chain, vom Kommissionieren der Artikel über das Bestandsmanagement und Pick-und-Pack bis zur Bündelung in Apotheken- oder Krankenhaus-gerechten Sendungen.
Der Service geht noch weiter. Beispiele sind Retourenhandling inklusive ABC-Analyse, Neu- und Umverpacken, Bedrucken und Bekleben von Verpackungen in diversen Reinräumen und viele weitere Sonderlösungen. Dazu gehören das Überprüfen und Reinigen von medizinischen Geräten, die als Rückläufer aus den Krankenhäusern kommen und von Movianto wieder fit für den nächsten Einsatz gemacht werden, aber auch Promotion-Tätigkeiten und das Packen von Displayware.
„Wir sind für alles offen“, sagt Dennis Spamer, Geschäftsführer von Movianto Deutschland, im Gespräch mit trans aktuell. Der Zentralstandort Neunkirchen fungiert daher für zahlreiche Pharmahersteller als Global Distribution Center; von hier aus lassen die Hersteller also ihre weltweiten Kunden in insgesamt 120 Ländern beliefern. Und das gilt nicht nur für deutsche Pharma- und Healthcare-Hersteller – die Produkte, die in Neunkirchen gelagert und verschickt werden, tragen auch die Namen von indischen, US-amerikanischen, dänischen und spanischen Pharmaproduzenten. Deutsche und internationale Kunden haben etwa den gleichen Anteil.
Lagers für Betäubungsmittel erweitert
Pro Tag kommen 25 bis 30 LTL- und FTL-Lkw direkt aus den Werken der Hersteller in Neunkirchen an, wo die Produkte auf 24.000 Quadratmeter aktiv temperierter Logistikfläche bei 15 bis 25 Grad oder 2 bis 8 Grad gelagert werden. Erst jüngst fertiggestellt wurde eine Erweiterung des Lagers für Betäubungsmittel (BtM) auf 560 Quadratmetern. Eine Wandstärke von 50 Zentimetern und Körperschallsensoren verhindern ein Eindringen über die Außenwand. Zugang zu den beiden Tresorräumen und dem vorgelagerten abgesicherten „Käfig“ haben nur eine Handvoll speziell geschulter Mitarbeiter. Für den Nachschub und die Entnahme sei gemäß der gesetzlichen Verordnungen ein eigener Prozess entwickelt worden, berichtet Spamer: „Ware aus dem BtM-Bereich bleibt bis zum Schluss im Käfig und wird dann direkt auf den Lkw des Dienstleisters verladen“.
Die nächste geplante Erweiterung ist für den Temperaturbereich von 2 bis 8 Grad vorgesehen, der aktuell 7.000 Palettenstellplätze umfasst. Auch hier wird Sicherheit großgeschrieben: Die Kommissionierung erfolgt nach dem Vier-Augen-Prinzip und der Zugang ist nur über eigene Tore möglich, da etwa viele hochwertige Medikamente aus dem Bereich Onkologie hier gelagert oder Impfstoffe in einem speziellen Bereich kontrolliert aufgetaut werden.
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