Wer es mit den Klimazielen der EU und Deutschlands ernst meint, kommt an LNG (Liquefied Natural Gas) als Treibstoff für Lkw nicht vorbei. Verglichen mit Diesel verursacht LNG bis zu 25 Prozent weniger CO2, bis zu 90 Prozent weniger Stickoxide sowie nur sehr geringe Schwefel- und Partikelemissionen. Bei einem Anteil von 30 Prozent Bio-LNG ist eine weitere Einsparung von bis zu 20 Prozent der Treibhausgasemissionen möglich. LNG ist ein tiefkaltes, verflüssigtes Erdgas und besteht zum größten Teil aus Methan (CH4).Das Fahrgefühl eines LNG-Lkw entspricht dem eines Diesel-Lkw. „LNG-Fahrzeuge sind genauso leistungsstark wie dieselbetriebene“, sagt Alexander Renz, Geschäftsführer des Anbieters Alternoil. Er betrachtet LNG als den Kraftstoff der Zukunft.
Ausbau auf 40 LNG Tankstellen bis Ende 2020
Auch wirtschaftlich ergeben sich laut Renz bei LNG große Potenziale für mittlere und schwere Lkw im Regional- und Fernverkehr. Zudem werden LNG-Lkw beim Kauf gefördert und sind von der Lkw-Maut befreit. Bei der Infrastruktur hapert es allerdings noch. Momentan sind deutschlandweit nur sechs LNG-Tankstellen in Betrieb. Bis Ende 2020 soll die hiesige Infrastruktur auf etwa 40 Tankstellen ausgebaut werden. Davon geht die LNG-Taskforce aus, die 2015 von der Dena gemeinsam mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Initiative Zukunft Erdgas gegründet wurde. Von der Dena (Deutsche Energie-Agentur) gibt es eine Karte, die zeigt, wo es LNG-Tankstellen bereits gibt und bald geben wird. Diese LNG-Tankstellenkarte soll fortlaufend aktualisiert werden.Auf europäischer Ebene hat in den vergangenen Jahren das Projekt „Blue Corridors“ dazu beigetragen, die Zahl der LNG-Tankstellen zu erhöhen. Blue Corridors wurde von der Natural & Bio Gas Vehicle Association (NGVA Europe) gefördert und koordiniert.

Die NGVA Europe ist eine europäische Vereinigung mit dem Ziel, Erdgas und erneuerbares Gas als Transporttreibstoff zu fördern.Blue Corridors war 2013 gestartet und endete wie geplant im April 2018. Ziel war es, LNG als Kraftstoff für den Fernverkehr zu fördern. Hierfür entstanden zwölf neue LNG-Tankstellen. Zudem wurde in Europa eine Flotte von 150 LNG-Lkw verwaltet und überwacht. Die EU stellte hierfür etwa acht Millionen Euro bereit. Auch auf private Tankstellenbetreiber wirkte die Initiative beispielhaft. Dies zeigt sich darin, dass es Anfang 2013 in Europa etwa 30 LNG-Tankstellen gab. Inzwischen sind es mehr als 220. Eine Karte finden Sie hier: ngva.eu/stations-map/