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Integration von Kieserling geht voran LIT mit neuem Standbein Kontraktlogistik

Foto: Felix Jacoby/Kieserling

Wenige Monate nach dem Erwerb der Kieserling-Aktivitäten zieht der Logistikdienstleister LIT eine positive Zwischenbilanz.

Das Jahr beginnt für LIT mit einem Paukenschlag: Der Logistikdienstleister aus Brake bricht mit dem Erwerb des operativen Geschäfts der Spedition Kieserling in neue Dimensionen auf. Die Zahl der Mitarbeiter wächst sprunghaft um 50 Prozent auf 2.400, das Netzwerk um 9 auf 41 Standorte und der Umsatz von rund 250 auf mehr als 300 Millionen Euro.

Spezialität von LIT sind Volumentransporte

Nicht nur die Dimensionen, sondern auch das Portfolio verändert sich: Über Nacht wird LIT durch die Übernahme der Kieserling-Aktivitäten von Compass Logistics International zu einem namhaften Kontraktlogistiker. Spezialität des Unternehmens davor waren Volumentransporte. Gleichzeitig kommt durch die Kieserling-Häuser in Leipzig und Stavenhagen Stückgut-Komptenz hinzu. Beide Standorte sind Partner der Kooperation CTL.

LIT-Geschäftsführer Breuer: Geschäfte ergänzen sich ideal

Vieles hat sich seitdem verändert, die Akquisition markiert einen Meilenstein in der Geschichte des 1988 gegründeten Unternehmens. Das erste Resümee ein viertel Jahr später fällt klar positiv aus. "Beide Unternehmen ergänzen sich ideal", sagt Geschäftsführer Simeon Breuer im Gespräch mit trans aktuell – sowohl, was Standorte und Kunden als auch, was das Leistungsspektrum angehe. LIT hatte zuvor nur wenige Logistikaktivitäten, Kieserling nur vergleichsweise wenige Transportaktivitäten.

"Durch die Kombination aus Transport- und Logistikkompetenz haben wir auch schon Neukunden akquiriert", erzählt Breuer. Noch sei es aber zu früh, um Details zu nennen. Als bedeutsame neue Branchen durch den Kieserling-Erwerb hat LIT nun Lebensmittel und Spielwaren im Portfolio, wobei LIT in Bremen den Lebensmittel-Einzelhandel schon angefahren hatte. Der eigene Standort in Nachbarschaft zum Kieserling-Stammhaus sei aber nicht störend, der Bedarf nach Logistikflächen in der Hansestadt in jedem Fall gegeben.

Positive Effekte für Stückgut und Teilpartien

Positive Effekte erwartet Breuer auch durch das neu hinzu gekommene Stückgutgeschäft. Mit diesen Aktivitäten könne man auch das Segment der Teilpartien stärken – bisher ist LIT vor allem im Komplettladungsbereich aktiv. "Wir erwägen, uns bei der Kooperation Elvis wieder im Bereich Part Load Network zu engagieren", sagt Breuer. Denn ein Stückgut-Netzwerk wie das von CTL sei für Teilpartien nur bedingt geeignet.

Was gilt es bei der Integration nun als erstes anzupacken? Als vordringliche Aufgabe sieht es Verkehrsfachwirt Breuer an, die IT-Systeme zusammenzuführen. Der 46-Jährige weist auf den Mittelbuchstaben des Unternehmens hin: Das I steht für Information. Anspruch von LIT sei es, IT-Anwendungen selbst zu entwickeln. Erst im Oktober habe man das letzte zugekaufte Programm durch ein eigenes ersetzt. Die Speditions-Software "Freightlution" werde nun auch in den Kieserling-Standorten ausgerollt. Der nächste Schritt sei die Vereinheitlichung der Lager-Software. Deutlich länger werde das Zusammenführen der beiden Firmenkulturen dauern. LIT hat sich dazu bekannt, alle 800 Mitarbeiter zu übernehmen und den Namen Kieserling beizubehalten.

Fuhrparkgröße halten geht nur mit ausländischen Fahrern

Die Ausrichtung von LIT auf  Jumbo- und Volumentransporte werde durch die Kieserling-Integration aber nicht infrage gestellt, betont der Geschäftsführer. Wobei er sich aufgrund des Fahrerengpasses mit einer Prognose schwer tut, wie stark dieser Bereich in den nächsten Jahren überhaupt noch wachsen kann. "Wenn wir unsere Fuhrparkgröße halten können, haben wir schon viel erreicht", sagt der Familienvater und Schalke-Fan. Aktuell laufen bei LIT etwa 1.100 Fahrzeuge in Firmenfarben, die Hälfte davon im eigenen Bestand, die Hälfte bei festen Subunternehmern. "Und selbst diese Fuhrparkgröße können wir nur durch vermehrten Einsatz von ausländischem Fahrpersonal halten."

Zwar bildet LIT im gewerblichen und kaufmännischen Bereich aus. Dadurch könne man aber nicht im gewünschten Maß gegensteuern, sagt Breuer. Erst mal müsse man interessierten Nachwuchs finden – und dann halten. Etwa jeder dritte Fahrer-Azubi breche seine Lehre ab. "Es ist ein Drama, aber wir bleiben dran", sagt Breuer.

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