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Adblue könnte knapp werden BWVL warnt vor Preisexplosion

Foto: BASF

Der Dieselpreis schraubt sich in schwindelerregende Höhen. Nun folgt Adblue: BWVL erwartet Steigerung um 170 Prozent.

Nach Einschätzung des BWVL Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik droht durch die Preissteigerungen bei Adblue von bis zu 170 Prozent damit eine weitere erhebliche Belastung der Lieferketten. „Die explodierenden Preise für das Dieseladditiv Adblue könnten die Transporte nicht nur für unsere Unternehmen aus Industrie und Handel im Werkverkehr ebenso belasten, wie die bereits massiv gestiegenen Dieselkosten“, warnt daher BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger. Der BWVL stützt seine Annahme dabei auf einen Marktbericht der Preisagentur Argusmedia. Demzufolge haben bereits mehrere Versorger entsprechende Steigerungen angekündigt.

Ohne Adblue droht Stillstand

Das Abgasreinigungsmittel Adblue ist ohnehin schon ein ungeliebtes Kind der chemischen Industrie. So hatten die SKW Stickstoffwerke Piesteritz, der führende Herstellern von Ammoniak, aus dem der benötigte Harnstoff gewonnen wird, bereits Ende letzten Jahres die Produktion heruntergefahren. Und auch bei derem norwegischen Konkurrenten Yara, dem weltweit zweitgrößten Ammoniaklieferanten, bot sich ein ähnliches Bild. Grund für das Dilemma sind die steigenden Gaspreise: Denn für die Herstellung von Adblue wird aus Erdgas und Luft in einem ersten Schritt Ammoniak und Kohlendioxid gewonnen. Dies wiederum sind die Ausgangsstoffe für die Herstellung des Abgasreinigungsmittels. Die Drohung Wladimir Putins, die Gaslieferungen einzustellen, wären verheerend, sollte Russland ernst machen. Zwar brauchen die Fahrzeuge vergleichsweise wenig Adblue, doch sollte es tatsächlich ausgehen, bleiben die Lkw buchstäblich stehen.

BWVL mahnt andere Situation als im Herbst an

Der BWVL habe das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) auf die drohende Eigendynamik am Adblue- Markt und die daraus möglicherweise resultierenden Folgen hingewiesen, heißt es seitens des Verbands. Anders als bei der Diskussion um die ausreichende Adblue-Versorgung im November vergangenen Jahres, seien die Rahmenbedingungen jetzt völlig anders. „Die Erhöhung von Sicherheitsbeständen und die dadurch verursachte Entnahme von Transportbehältern aus dem Marktkreislauf könnten die Verfügbarkeit und die Preisentwicklung von Adblue zusätzlich belasten,“ erklärt Olligschläger. Wirtschaftliche Schäden würden darüber hinaus bereits durch viele andere Folgen des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Sanktionen drohen.

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