Neues „Smart Edge-Design“ mit Voll-LED-Scheinwerfern und ein moderner Fahrerarbeitsplatz lassen altbekannte Schrulligkeiten des Lion's City vergessen. Termin für Serienstart und Kundenerprobung sind festgelegt. Dem Publikum erstmals vorgestellt wird der neue MAN auf der Busworld in Kortrijk.
Lange und sehnsüchtig von der ganzen Branche erwartet, hat MAN erstmals die Presse im polnischen Produktionswerk in Starachowice einen virtuellen 3D-Blick auf den neuen Stadtbus Lion’s City werfen lassen. Die Kundenerprobung in Städten wie Augsburg, Nürnberg und Regensburg ist schon gestartet, der offizielle Serienstart erfolgt sodann im März 2018 in München auf den Busdays. Äußerlich fällt das neue, „Smart Edge“ genannte MAN-Familiendesign auf. Auffallend sind die Hauptscheinwerfer mit optionalem LED-Licht sowie die serienmäßigen LED-Heckleuchten, die beide auch den neuen Lion’s Coach schmücken. Genau wie bei diesem werden die schwarzen Akzente der markenprägenden Bugplakette auch um die A-Säulen herumgezogen. Die Zielschildanzeige ist fließend in die Frontscheibe integriert. Die Front bietet zwar wohl keinen veritablen Aufprallschutz, soll jedoch die bisher nur für den Lkw verbindliche ECE-Norm R 29 erfüllen.
Seitlich fallen die stark heruntergezogenen Seitenscheiben auf, die natürlich nicht bis an deren Unterkante transparent sind, aber integrierter Teil der jetzt serienmäßig segmentiert ausgeführten Seitenwand sind. Die weitgehend flach und ohne die bisherige „Fallung“ ausgeführte Seitenwand spricht für eine hohe Reparaturfreundlichkeit, der lackierte Streifen als Abschluss der Grafik nach oben hin vermittelt dem Kubus eine gewisse Kompaktheit und dürfte die optische „Anschlussfähigkeit“ für kommende Dachaufbauten für CNG- und Elektromodelle gewährleisten, einen Hybridbus will MAN vorerst nicht mehr anbieten. Man darf vermuten, dass auch das bisher nicht offiziell enthüllte Heck mit nach unten verjüngenden Hecksäulen die schwarz-lackierte „Smartphone-Optik“ des Lion’s Coach nachvollziehen dürfte. Hinter der Motorklappe werden sich ausschließlich stehende Motoren der neuen Baureihen verstecken, zeitnah auch in einer neuen Erdgas-Variante.
Im Innenraum fällt besonders der neue Fahrerarbeitsplatz auf, der wie in anderen Wettbewerbers-Modellen jetzt deutlich erhöht positioniert ist. Die Kabinenabtrennung ist sehr hell und fließend mit einer sehr gut integrierten Zahlkasse ausgeführt. Das neue Instrumentencluster ist modular aufgebaut und bietet einen separaten Monitor auf der rechten Seite sowie ein neu gestaltetes Lenkrad ohne Multifunktionstasten. Inwieweit der von Conti gelieferte Instrumentencluster bereits digital ausgeführt ist, bleibt abzuwarten, ist jedoch zumindest für einige Anzeigen sehr wahrscheinlich. Auf der linken Seite finden sich der erhöhte Federspeicherhebel und viele Ablagen, ein bisher ärgerliches Manko. Die zweiflügeligen Türen (in Foto aus Designgründen nicht abgebildet) werden von Produktionsbeginn an auch als Schwenkschiebetüren (SST) lieferbar sein, und zu großen Anteilen aus MAN eigener Produktion stammen. Wann eine Low-Entry-Version des neuen Modells verfügbar sein wird, bleibt ebenfalls abzuwarten, einstweilen haben die Münchener ihren arg angegrauten 12-Meter Low Entry A78 aus Ankara an die neue Umsturzrichtlinie angepasst.