Fahrer vor Gericht: Scheinbares Telefonieren am Steuer

Fahrer vor Gericht
Scheinbares Telefonieren am Steuer

Ein wahrhaft romantischer Fall: Wenn Liebe auf Verkehrsrecht trifft – und siegt.

Jubiläumsfeier Autobahnkanzlei

Ines* und Harry* leben seit 20 Jahren zusammen. Jetzt endlich steht die Hochzeit bevor und ausgerechnet darüber geraten sie in Streit. Das kennen sie beide nicht und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sonntagnacht verabschiedet sich Harry, um wieder auf Tour zu gehen. Eigentlich würde er sich gerne versöhnen. Ines wartet darauf, dass Harald sie in den Arm nimmt. Harry wartet umgekehrt auf dasselbe. Sie kriegen es beide irgendwie nicht hin und gehen das erste Mal im Streit auseinander. Für Harry ist das unerträglich. Für Ines auch.

Mandant erhält rätselhaften Bußgeldbescheid

Ein paar Stunden später greift Harry in seine Jackentasche. Dort findet er ein kleines Büchlein mit Liebesgedichten. Er klappt das Buch auf. Auf der Innenseite steht: "Für meinen Schatz, von Ines. Pass auf dich auf und bitte fahr vorsichtig!" Harry beginnt zu weinen. Er hält das Buch in der Hand, da bleibt es, fast den ganzen Tag. Er freut sich auf das Wochenende, natürlich telefoniert er unendlich oft mit seiner Ines. Am Wochenende dann endlich das Wiedersehen und die Versöhnung. Drei Wochen später findet die Hochzeit statt. Ein Traum! Einen Monat später kommt Harry nach Hause, Ines schaut ihn besorgt an. Sie hat einen gelben Umschlag in der Hand. Ein paar Minuten später klingelt mein Handy – es ist Harry.

Wir treffen uns gleich Sonntag früh in Mellingen. Ich denke mir, bevor der die ganze Woche über besorgt fährt, verzichte ich lieber auf das Sonntagsfrühstück. Er zeigt mir den Bußgeldbescheid: 100 Euro wegen Telefonierens mit dem Mobiltelefon während der Fahrt. Harald schwört, er habe nie ein Telefon in der Hand. Er hat noch nicht einmal ein privates. Braucht er auch nicht. Er darf nämlich mit dem dienstlichen auch privat telefonieren. Das dienstliche Handy ist allerdings fest im Lkw eingebaut. Sein Chef will nicht, dass es rumgeschleppt wird. Warum auch immer. Harry erzählt mir die romantische Geschickte von dem Büchlein in der Hand. Das werden die Polizisten wohl für ein Handy gehalten haben. Ich habe deutliche Bedenken, ob uns die Richterin das abnimmt. Noch am Sonntag schreibe ich den Einspruch gegen den Bußgeldbescheid und faxe ihn an die Zentrale Bußgeldstelle.

Ihre Vorteile mit Digitalabo
  • Zugang zu allen Webseiteninhalten
  • Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
  • Preisvorteil für Schulungen und im Shop

Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.

DEKRA Mitglieder0,00 Euro*

* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.

Mitgliedsnummer ergänzen
Digitalabo
ab
1,88 Euro*pro Monat

* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.

Weiter zum Kauf