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European Truck Racing Championship 2025: Lauf drei am Slovakiaring

European Truck Racing Championship 2025
Lauf drei am Slovakiaring

In der European Truck Racing Championship geht es in diesem Jahr Schlag auf Schlag. Am ersten Juni-Wochenende kämpften die Racer auf dem Slovakiaring um wertvolle Punkte.

ETRC 2025 Slovakiaring
Foto: Richard Kienberger

Zwei Wochen nach dem Intermezzo auf dem Lausitzring trafen sich die Truckracer zur dritten Runde der EM 2025 auf dem Slovakiaring unweit der Hauptstadt Bratislava. Am Ende glichen sich die Rennwochenenden 2 und 3 mehr als erwünscht – wie schon in Deutschland, musste auch in der Slowakei das vierte Championshiprace aufgrund der aktuellen Wettersituation abgesagt werden.

Zuvor hatten die Akteure ausreichend Gelegenheit, sich auf den extrem langen und anspruchsvollen Kurs einzustellen. Am Freitag hatten die Organisatoren Taxifahrten ins Programm gehoben, die Teilnehmer bekamen dann wie üblich eine halbe Stunde freies Training obendrauf, was ein Großteil der Teams auch nutzte. Danach gab es entsprechend der Regeln noch die obligaten jeweils halbstündigen Trainingseinheiten.

Gewohntes Bild: Kiss dominiert

Für Norbert Kiss ist der Auftritt in der Slowakei fast ein Heimspiel, Ungarn ist nicht weit weg und die Kiss-Fans bildeten eine großen (und lautstarken) Teil des Publikums. Aber eigentlich ist der „Heimvorteil“ für den tonangebenden Fahrer nur ein Sahnehäubchen obendrauf, das für good vibrations bei der Siegerehrung und im Fahrerlager sorgt. Denn so oder so ist es Kiss, der wie seit langem das Feld dominiert. Inzwischen ist es mehr oder weniger selbstverständlich, muss aber doch regelmäßig wiederholt werden: Der Ungar gewann beide Qualifyings, siegte in den Championshiprennen 1 und 3 und pflügte auch in Race 2 von der achten Startposition aus durchs Feld, als wären die Konkurrenten nur Statisten. Also auch da hieß der Sieger Norbert Kiss. Jochen Hahn nahm nach den Rennen 1 und 3 auf dem Podium den gewohnten Platz für den Zweitplatzierten ein. Im zweiten Rennen hatten Steffi Halm und Jose Eduardo Rodrigues den Fahrer mit der Startnummer 1 aufs Siegertreppchen begleitet.

Den Ausreißer bildete diesmal das zweite Qualifying am Sonntagvormittag. Da hatte es bereits zu regnen begonnen und die nasse Piste sorgte dafür, dass die Ergebnislisten hinter Kiss und Hahn und dem Drittplatzierten Sascha Lenz etwas anders als gewohnt aussahen. Clemens Hecker hatte sich mit seinem Scania in die dritte Runde des Qualifyings durchgekämpft und rangierte sensationell auf dem vierten Platz. Knapp dahinter: Steffen Faas, der seinen Freightliner nach zwei enttäuschenden Einsätzen in Italien und Deutschland endlich in den Griff bekommen hat (am Vortag gewann er bereits einmal die Wertung in der Chrome-Kategorie) und auf dem nassen Geläuf schneller unterwegs war als Routinier Antonio Albacete.

Rennen drei unter erschwerten Bedingungen: Hecker und Faas auf drei und vier

Das gute Ergebnis im Qualifying sollte allerdings noch nicht alles gewesen sein für Hecker und Faas, die nur selten auf den Spitzenplätzen zu finden sind. Der Landregen sorgte weiter für chaotische Verhältnisse, so dass das dritte Championshiprace schon nach kurzer Zeit abgebrochen werden musste. Genau genommen war es eine Unterbrechung – die Fahrzeuge durften zurück in die Box, aber unter Parc Fermé Bedingungen. Laut Reglement waren bei einem Neustart noch fünf Runden zu absolvieren, so dass die Mindestdistanz zusammenkam und der Lauf gewertet werden konnte. Bis zum Neustart verging einige Zeit, wobei das Feld beim zweiten Aufgalopp ausgedünnt antrat: Sascha Lenz war zuvor so heftig ins Kiesbett gerutscht, dass er nur mit Abschlepphilfe wieder freikam; damit war er für den Neustart gesperrt.

Kiss absolvierte die Restdistanz wie üblich scheinbar unbeeindruckt von den Wetterkapriolen, Hahn folgte in den Gischtwolken mit deutlichem Abstand. Dahinter lieferten sich Clemens Hecker und Steffen Faas einen erbitterten Zweikampf um Platz drei, in dem die beiden Deutschen trotz der extremen Verhältnisse fehlerfrei blieben, eine sehenswerte Leistung. Hecker fuhr bis zur karierten Flagge in Front, Faas musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben.

Rennen vier abgesagt

Das vierte Rennen sollte nach Auskunft der Rennleitung trotz des anhaltenden Regens am späten Sonntagnachmittag stattfinden – doch als nach dem Pace Truck auch die Rennfahrzeuge zum Vorstart rollen sollten, hatten es sich die Regelhüter anders überlegt, der Lauf wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Jetzt gibt es erst einmal eine kurze Verschnaufpause für die Teams, ehe am zweiten Juli-Wochenende der Truck Grand Prix auf dem Nürburgring im Kalender steht, der die erste Saisonhälfte abschließt.