Scania P 280 CNG: Mit Erdgas auf der grünen Welle

Scania P 280 CNG
Mit Erdgas auf der grünen Welle

Mit einem hubraumstarken Fünfzylinder will der erdgasbetriebene Scania P 280 CNG im
Verteilerverkehr eine saubere Duftmarke setzen.

Scania Erdgas
Foto: Karl-Heinz Augustin

Erdgas oder doch Erdöl? Diese Frage müssen sich heute nicht nur Häuslebauer stellen, um am Ende der Umwelt und auch dem Geldbeutel einen guten Dienst zu erweisen. Erdgas (CNG) ist auch im Lkw eine Option – zumindest dort, wo eine ausreichende und Lkw-gerechte Versorgungsinfrastruktur vorhanden ist. Mit 920 Erdgas-Zapfstellen in Deutschland sollte das in weiten Teilen der Republik kein Problem sein.
Ein Fahrzeug mit geeignetem Antrieb bietet Scania an. Dort stehen im Leistungsfeld von 280 bis 340 PS zwei Fünfzylindermotoren als Alternativen zu den nominell identisch starken Dieselvarianten zur Verfügung. Doch durch den niedrigen Rohölkurs geben die Zapfstellen Diesel so günstig wie seit Jahren nicht mehr ab, was den steuerlich fixierten Kostenvorteil des Erdgases auffrisst. Ist der fremdgezündete Motor mit dem sauberen Gasantrieb dennoch das Gebot der Stunde oder zumindest in Zukunft eine Alternative?

Die Antwort auf diese Frage lässt sich abseits aller theoretischen Rechenbeispiele am besten im Test auf der Straße finden. Dazu ist ein vergleichsweise reichhaltig ausstaffierter Scania P 280 mit 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht angetreten. Sein Anblick ist vertraut: Seit dem Debüt vor fast 19 Jahren hat sich die Scania-P-Baureihe kaum verändert. Mit dem mittellangen und einstiegsfreundlich niedrig auf dem Chassis sitzenden CP16-Fahrerhaus verspricht der Schwede guten Komfort im Auslieferalltag. Der knapp zehn Meter lange Zweiachser ist mit Trockenfrachtkoffer und Ladebordwand auf diesen Einsatz hin bestens zugeschnitten.

Nach dem leichtfüßigen Einstieg über zwei breite Tritte fühlt sich der Scania-Fahrer sofort zu Hause. Keine Experimente: Die hochwertig anmutende Inneneinrichtung prägt den Arbeitsplatz. Nur die schmale Windschutzscheibe ist nicht ideal, sie schränkt den Blick auf Hochampeln ein.

Vom Fünfzylinderdiesel zum Ottomotor

Der Rest überzeugt: Der Sitzverstellbereich passt auch für große, kräftige Personen. Ergonomisch sinnvoll angeordnete Hebel und Schalter, ein kleines Ablagefach im Dach und eine mächtige Staubox auf dem noch mächtigeren Motortunnel machen den Alltag am Steuer des 18-Tonners erträglich.

Unter der Kabine verbirgt sich ein in dieser Klasse mit 9,3 Liter Hubraum üppig dimen­sionierter Fünfzylinder, der aus acht Verbundwerkstoff-Tanks mit Erdgas gespeist wird und sich vom Dieselprinzip verabschiedet hat. Fremdzündung, ein dazu modifizierter Zylinderkopf und ein Dreiwege-Kat gehören nun zu den Zutaten und machen aus dem Fünfzylinderdiesel einen Ottomotor. Dabei haben es die schwedischen Motorentechniker geschafft, mit PS-Zahl und sogar dem Leistungsverlauf nahe am Dieselvorbild zu bleiben. Aber fährt sich der Erdgas-Scania auch so? Die Antwort darauf liefert die zweimal gefahrene Verteiler-Testrunde über Bundes- und Landstraßen, städtische Wege und Autobahn, die so einen typischen Distributionseinsatz abbildet. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zum Diesel. Zum Beispiel das ungewohnt leise Arbeitsgeräusch des sämig klingenden Motors, der allerdings bauartbedingt mit seinen Fünf­zylindern nicht ganz "glatt" läuft.

Ihre Vorteile mit Digitalabo
  • Zugang zu allen Webseiteninhalten
  • Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
  • Preisvorteil für Schulungen und im Shop

Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.

DEKRA Mitglieder0,00 Euro*

* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.

Mitgliedsnummer ergänzen
Digitalabo
ab
1,88 Euro*pro Monat

* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.

Weiter zum Kauf