Daimler zündet nächste Stufe: Wasserstoff-Lkw startet Tests

Daimler zündet nächste Stufe
Wasserstoff-Lkw startet Tests

Der im September vorgestellte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw GenH2 Truck von Daimler startet in die Erprobung. Noch in diesem Jahr sollen die Tests auf öffentlichen Straßen beginnen.

Wasserstoff-Lkw startet Tests
Foto: Daimler Trucks

Die Zukunft fährt lautlos vor. Fast jedenfalls. Was noch zu hören ist, wenn sich 40 mit Wasserstoff und Strom bewegte Tonnen nähern? „All das, was man beim Diesel nicht hört“, sagt Roland Dold, Leiter der Vorentwicklung für alternative Antriebe und Kraftstoffe bei Daimler Truck. Da wären diverse Pumpen für die Lüftung, die Hydraulik und die Lenkung. Da wären Kompressoren für die Druckluftanlage oder Lüfter für die Kühlanlage. Und da wären die Abrollgeräusche der Reifen.

Und an ein weiteres, im Lkw ungewöhnliches Geräusch wird man sich gewöhnen, wenn die Zukunft in Gestalt eines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw anrollt: „Man hört ein leichtes Zirpen“, sagt Christof Bunz. Es kommt vom Stromlieferanten an Bord des Fahrzeugs, aus seinem Herzen – nämlich der Brennstoffzelle, die den Truck antreibt. Der 46-jährige Ingenieur aus der Vorentwicklung hat die Brennstoffzelle schon mal aktiviert, ehe er zu Mitfahrt an Bord des Lkw-Prototypen bittet.

Weiterentwickelter Prototyp im Actros-Arbeitsoutfit

Als Daimler Truck-Chef Martin Daum den GenH2 Truck im September medienwirksam in Berlin vorstellte, trug das Fahrzeug eine schicke Abendgarderobe. Nun hat der weiterentwickelte Prototyp zur Präsentation vor der Fachpresse auf dem Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth das funkelnde Blechkleid gegen ein dezentes Arbeitsoutfit eingetauscht. Zum Vorschein kommt ein Actros-Gigaspace-Fahrerhaus in edlen Silber- und Schwarztönen.

Und doch ist bereits von außen zu erkennen, dass es kein Actros von der Stange ist. Ein paar Besonderheiten springen gleich ins Auge. Am Auffälligsten ist der markante Kühlturm am Heck, der an das Pendant am Schwerlast-Actros SLT erinnert. Links und rechts im Rahmen haben Wasserstofftanks die Dieseltanks abgelöst – „H2“ ist ebenso sachlich wie großflächig darauf zu lesen. Klar taucht auch der komplette Name des Fahrzeugs am Dach und neben den Seitenscheiben auf. „GenH2 Truck“ prangt dort in markanter blauer Schrift.

Der GenH2 ist Hoffnungsträger und Commitment zugleich. Er soll mit seinen rein elektrisch angetriebenen Geschwistern bei Daimler, die als eActros oder eActros LongHaul firmieren, die Abkehr von fossilen Brennstoffen besiegeln und den Weg in die klimafreundliche Zukunft des Güterverkehrs aufzeigen. Diese klare Neuausrichtung bei den Antrieben ist auch als Bekenntnis von Daimler zum Pariser Klimaschutzabkommen zu verstehen. Der Anspruch an das Fahrzeug ist aber nicht nur eine bessere Klimabilanz, es darf auch seine Kunden nicht enttäuschen. Es soll einem Diesel mit Blick auf Performance, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit in nichts nachstehen. Sie sollen damit Geld verdienen können, das setzt eine entsprechende Wirtschaftlichkeit voraus. 1.000 Kilometer Reichweite und mehr soll das Fernverkehrs-Flaggschiff von morgen ohne Tank-Zwischenstopp realisieren können.

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