Wenn es dem Lkw-Tester zu wohl wird, dann begibt er sich nur zu gern aufs Eis und probiert etwas Neues. So auch bei dieser Ausführung des mittlerweile legendären 1000-Meilen-Tests. Denn diesmal stand die Feuerprobe für einen LNG-Truck im deutschlandweiten Praxistest im Fernverkehr auf der Agenda.
Hält das Herstellerversprechen mit bis zu 1.600 Kilometer Reichweite? Lässt sich der tiefkalte Kraftstoff an ausreichend Tankstellen problemlos tanken? Und hat der gasbetriebene Sechszylinder genügend Schmalz, um gegen die Dieselbrüder und Langeweile am Lenkrad gegenhalten zu können? Knapp 2.000 Kilometer quer durch Deutschland und vier voll gepackte Tourtage später kennen wir die Antworten.
Doch dazwischen liegen viele neue Erfahrungen. Allen voran ist es die neue Kabine des Iveco-Flaggschiffs, die nicht nur optisch für Furore sorgt. "Sieht aus wie ein Scania", meinen viele. Wir finden: sogar viel schöner, vor allem wenn das hohe Fernverkehrshaus in tiefblauem Metalliclack und diskret mit eleganten Chrombügeln an Dach und Frontspoiler "verschocht" zum Test antritt. Optisch ist der S-Way ein echter Hingucker, nicht nur für uns, sondern auch für einige Fahrer, die uns unterwegs immer wieder nach Erfahrungen mit dem neuen Truck und dem Erdgasantrieb löchern werden. Der neue S-Way bewegt also nicht nur unseren leichtgewichtigen Kögel-Novum-Trailer im Schlepp, sondern auch die Gemüter.
Komplett neu eingerichtetes Fahrerhaus
Auch innen sorgt der große Deutsch-Italiener aus spanischer Fertigung auf Anhieb für gute Laune. Das komplett neu eingerichtete Haus mit fast flachem Kabinenboden, Komfortbett und hochwertigem Armaturenbrett steht für eine wohnliche Atmosphäre. Ein Lebensmittelstaufach sowie der Kühlschrank in zwei voluminösen Auszügen unter der Liege nehmen unsere Wegzehrung auf. Dass das hintere Kühlschrankfach sogar tiefkühlt, merken wir allerdings erst, als wir die Wasserflaschen on the rocks herausziehen.

Bei satten Außentemperaturen aber kein Problem. Dafür macht uns schon auf den beschaulichen Kilometern vom Startplatz Ulm in Richtung Norden die Innentemperatur zu schaffen. Trotz Maximalstellung der Klimaanlage wird es nicht kühl im Haus – ein Manko, das uns auf der ganzen Tour begleiten wird und sogar das navigierende Handy zur Überhitzung bringt. Zurück in der Ulmer Heimat werden die Werkstatttechniker herausfinden, dass die Klimaanlage nur zu 30 Prozent gefüllt war und uns deshalb ins Schwitzen brachte. Abgesehen von diesem Lapsus glänzte der große Iveco mit Bestnoten bei Verarbeitung, Bedienung und Fahrverhalten.
Wir fühlen uns im S-Way pudelwohl. Der belüftete und vielfach einstellbare Fahrersitz lässt sich gut der Figur anpassen, Armaturenbrett und Türauflage fassen sich hochwertig an und sehen überdies auch noch gut aus. In den großen Stauboxen im Hochdach hat unser Gepäck bequem Platz gefunden. Andere Vorräte und ein bisschen Werkzeug finden in den insgesamt vier Außenstaufächern ihre Heimat.
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