Die Sattelzüge kommen etwa im Viertelstundentakt aufs abgesperrte Gelände. Die Fahrer setzen rückwärts neben das riesige Baggerloch. Dort stand früher einmal ein kleines Krankenhaus. Mit wenigen Schaufeln ist die Halbmulde aus Stahl beladen. Vorziehen, Plane über die Ladung, Abfahrt. Schon setzt der nächste Lkw zurück, draußen auf der Straße warten fünf Kipperzüge auf den Einsatz, die Fahrer sind im Gespräch. Es herrscht, das ist auf einen Blick zu sehen, gute Laune. "Wir schaffen am Tag vier bis fünf Touren zur Deponie in Knapsack", sagt Christoph Ewald. "45 Minuten eine Strecke, abkippen, 45 Minuten zurück. Wir arbeiten zügig und wir unterstützen uns, wenn es nötig ist."
Der Braunkohletagebau Garzweiler der RWE Power, früher Rheinbraun, frisst sich immer weiter nach Westen. Links und rechts der A 61 sind die ersten Bewohner für die künftige Erweiterung bereits umgesiedelt. Derzeit wird das kleine Dorf Immerath bei Erkelenz abgetragen, die Kirche, zu der das Krankenhaus einmal gehörte, steht noch im Hintergrund – aber wohl nicht mehr lange.
Kontinuierliche Ausbildung von neuen Fahrern
Zehn Fahrer der ATB aus Heinsberg teilen sich heute die anfallenden Touren auf. Christoph Ewald war früher Reifenmonteur, vor vier Jahren hat er eine Umschulung zum Lkw-Fahrer gemacht. Fabian Hagen hat seine Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei einem Entsorger gemacht, war von dem modernen Fuhrpark der ATB begeistert und wollte einmal etwas anderes machen. Und Andreas Korsten war zwölf Jahre im Fernverkehr, der Name seiner früheren Spedition kommt ihm nur mit leichtem Groll über die Lippen. Er ist erst vor zwei Monaten zu ATB gekommen. "Es sind vor allem die regelmäßigen und planbaren Arbeitszeiten, für die ich zu ATB gewechselt bin", sagt Andreas. "Ich fange in der Regel um sechs Uhr morgens an, mache mittags in Ruhe meine Pause und bin meist am späten Nachmittag zum Tanken wieder auf dem Hof. Und das immer im Stundenlohn."
So wie Andreas haben in den letzten Monaten einige Fahrer aus dem Fernverkehr den Weg zu ATB gefunden. Denn das erst 2004 von Florian Kasing, einem gelernten Fliesenleger, in Aachen gegründete Transport- und Handelsunternehmen wächst kontinuierlich weiter. Bis Oktober kommen noch einmal fünf neue allradgetriebene Arocs von Mercedes-Benz, für die bereits jetzt Fahrer gesucht werden. Regelmäßig rufen Bewerber an. "Wir bilden zudem kontinuierlich eigene Berufskraftfahrer aus", so Kasing. Sieben sind es im Augenblick. Das ist die eine Strategie.
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