Schließen

Ärger beim Bau der A26-Ost Droht der Kollaps für Köhlbrandbrücke?

Visualisierung der Süderelbe-Brücke als Teil der geplante A26-Ost. Foto: Ingenieursgemeinschaft sbp

Der Verein Hamburger Spediteure (VHSp) schlägt Alarm: Kommt der Bau der A26-Ost nicht, droht Stillstand auf dem Weg zum Hafen. Warum der Zuschuss des Bundes ungewiss ist und welche Folgen erwartet werden.

Das Bauprojekt A26-Ost wackelt. Die Finanzierung der Hafenautobahn sei nicht sicher, heißt es seitens der stellvertretenden Vorsitzenden des Haushaltsausschusses im Bundestag, Bettina Hagedorn (SPD). Sie stellt den Zuschuss des Bundes für das Milliarden-Projekt infrage. Das wiederum ruft den Verein Hamburger Spediteure (VHSp) auf den Plan, der die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens gefährdet sieht.

A26-Ost oder Köhlbrandquerung finanzierbar

Eigentlich gibt es gleich zwei große Bauprojekte, die die Zufahrt zum Hamburger Hafen sicherstellen sollen: Da ist zum einen die neue Köhlbrandquerung und zum anderen der Bau der Hafenautobahn A26-Ost, zu der auch die Süderelbe-Brücke gehört (siehe Visualisierung oben). Beide Infrastrukturprojekte schienen in trockenen Tüchern – bis jetzt. Rund 7 Milliarden Euro sollten die beiden kosten. Nun stellt Bettina Hagedorn infrage, ob sich der Bund gleich beide Baustellen leisten kann. Und obwohl das Planfeststellungsverfahren bei der A26-Ost bereits begonnen hat – beim Köhlbrand wird noch geplant –, gerät das Projekt ins Wanken. Angesichts knapper Kasse müsse der Bund den Rotstift anlegen, sagte sie während einer Diskussion in der Patriotischen Gesellschaft in Hamburg.

Hamburger Spediteure befürchten lange Staus

Ein Horror-Szenario für den Verein Hamburger Spediteure. Mit rund 34.000 Fahrzeugen täglich sei die Köhlbrandbrücke schon heute die wichtigste Querungsmöglichkeit der Süderelbe in West-Ost-Richtung. Allerdings gehe das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in seiner Verkehrsprognose 2030 selbst davon aus, dass der Güterverkehr bis dahin um 18 Prozent zulegt. Bei der Transportleistung sollen es sogar 38 Prozent sein. Für 2030 werde daher ohne eine Entlastung durch den Bau der A 26 allein für die Köhlbrandbrücke mit einer Zunahme auf rund 42.000 Fahrzeuge pro Tag gerechnet – bei einem Anteil an Schwerlastverkehr von annähernd 50 Prozent. Im Bereich der Freihafenelbbrücke würde sich der Kfz-Verkehr – ohne eine Hafenpassage durch die A26-Ost in Hamburg – um 30 Prozent erhöhen, heißt es seitens des VHSp. Die Folge wären lange Staus.

VHSp: Hafenpassage hat bundesweite Bedeutung

Axel Plaß Foto: Zippel/Ronald Sawatzki
VHSp-Chef Axel Plaß sieht die Güterversorgung gefährdet.

Um das höhere Verkehrsaufkommen zu bewältigen und das Risiko von mehr Staus, längeren Reisezeiten und mehr Emissionen aufzufangen, sei eine Erweiterung des Autobahnnetzes notwendig. Der Hamburger Hafen sei angesichts seiner großen nationalen und internationalen Bedeutung sowie einer zunehmenden internationalen Konkurrenz auf eine verlässliche und schnelle Erreichbarkeit angewiesen, erklärt der Vorsitzer des VHSp, Axel Plaß. Die Hafenpassage Hamburg habe daher nicht nur eine regionale, sondern eine bundesweite Bedeutung. Mit der besseren Erreichbarkeit des Hafens werde die Güterversorgung und die Zuverlässigkeit von Transporten sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen unmittelbar gestärkt, so Plaß weiter.

Lesen Sie auch HHLA HHLA bleibt stabil Mehr Umsatz, weniger Gewinn
Unsere Experten
Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
Experte für Flottenmanagement und angewandte Mobilitätsangebote Rolf Lübke Mobilität, Fuhrpark (inkl. Wasserstoff-Expertise)
Aktuelle Fragen Bullenfänger illegal? Sind Bullenfänger in Deutschland erlaubt? Arbeitszeit: Anfahrt zum Stellplatz Ist die Anfahrt zum Lkw-Stellplatz Arbeitszeit? Digitacho (Nachrüstpflicht) Gibt es eine Digitaltacho-Nachrüstpflicht für alte Lkw?
Betriebsstoffliste 2023
Mehr als 2.500 Produkteinträge

Immer auf dem neuesten Stand: Die DEKRA Betriebsstoffliste 2023

Kostenloser Newsletter
eurotransport Newslettertitel Jetzt auswählen und profitieren

Maßgeschneidert: Die neuen Themen-Newsletter für Transportprofis.

Who is Who
Who is Who Nutzfahrzeuge 2019 WHO IS WHO Nutzfahrzeuge

Alle Hersteller, Zulieferer und Dienstleister für Nutzfahrzeugflotten.

eurotransport.de Shop
Web Shop Content Teaser Der Shop für die, die es bringen.

Zeitschriften, Bücher, Lkw-Modelle, Merchandising und mehr.