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Leichter Umstieg auf Elektro-Lkw Scania und Sennder gründen Joint Venture

Foto: Sennder

Der Lkw-Bauer Scania und die Digitalspedition Sennder gründen ein Joint Venture, um die Elektrifzierung voranzutreiben. Vor allem KMU sollen profitieren.

Juna heißt das neue Joint Venture von Fahrzeugbauer Scania und der Digitalplattform Sennder. Mit dem Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Berlin wollen beide Partner Transportunternehmen den Umstieg auf Elektro-Lkw erleichtern.

Pay-per-Use und Transportgarantie

Im Mittelpunkt steht dabei laut einer gemeinsamen Mitteilung ein Pay-per-Use-Modell, das Transportunternehmen Vorlaufkosten und potenzielle Restwerte erspare. Gleichzeitig biete Juna für die Unternehmen den Zugang zu Spot- und Vertragstransporten über die digitale Plattform von Sennder. Mit der Transportgarantie für Ladungen für Verladerkunden von Sennder werde "eine vorhersehbare kommerzielle Nutzung der Elektro-Lkw möglich".

"Angesichts der Tatsache, dass ein Elektro-Lkw zwei- bis dreimal mehr kostet als ein Diesel-Lkw und dass 70 Prozent aller Lkw in Europa von kleinen Transportunternehmen mit weniger als zehn Lkw betrieben werden, wird die Kombination aus Junas Pay-per-Use-Angebot und der Kapazitätsauslastung von Sennder die Hindernisse für die Einführung von Elektro-Lkw effektiv abbauen", sagt David Nothacker, CEO der Digitalspedition.

Die besten Einsatzoptionen für den E-LKw

Durch Datenanalyse optimiere Juna demnach für die Transportunternehmen die Elektrifizierungsstrategie und simuliere Routen für die Eignung von E-Lkw. "Die Datenanalyse ermöglicht es Juna, sein Wissen über die Leistung von E-Lkw unter realen Szenarios kontinuierlich zu erweitern", sagt Matteo Oberto, CEO von Juna.

Dies ermögliche es Juna, sicherzustellen, dass der Einsatz von Lkw auf Strecken erfolge, die mit E-Trucks befahren werden können, sodass sich der Spediteur auf die Leistung verlassen könne. Zudem entwickele Juna so eine Strategie, wo der Einsatz von Elektro-Lkw priorisiert werden und bei welchen Transporten er effizienter eingesetzt werden kann.

Laut Oberto werde dabei auch immer der Vergleich mit Diesel-Lkw angestellt. "Im Allgemeinen sehen wir, dass Transporte über mittlere Entfernungen Dieselparität erreichen und dem Dienstleister Vorteile bieten, wenn sie kontinuierlich stattfinden und die Lkw-Kosten, Fahrzeit und Ladezeit über die die Transporte hinweg optimiert werden".

Servicepaket und Zugriff auf neue Scania-Modelle

Auf der Fahrzeugseite beinhaltet das Paket von Scania und Sennder neben den Elektrofahrzeugen auch Reparatur-, Wartungs-, Versicherungs-, Digital- und Elektroservices.

Zudem sollen Junta-Kunden zu einigen der ersten Einheiten der neuen Generation regionaler Elektro-Lkw erhalten, die Scania im ersten Quartal 2024 vorstellen werde.

Laut Oberto zahlen die Tranportdienstleister über Juna nur für die Nutzung von E-Lkw, um ihre bestehende Flotte zu ergänzen oder möglicherweise vollständig auf E-Lkw umzusteigen. In der Zusammenarbeit mit Sennder sei es diesen möglich, die Auslastung ihrer eigenen Flotte sicherzustellen, gleichzeitig ihr Transportangebot zu diversifizieren und sich durch die Anmietung von Scania E-Lkw von Juna einen Wettbewerbsvorteil durch Differenzierung zu verschaffen.

Verlader verlangen grünen Transport

Grund für die Zusammenarbeit mit Scania iat laut Oberto auch die steigende Nachfrage der Verladerkunden von Sennder nach umweltfreundlichen Transportmitteln. Durch Juna könnten mehr Spediteuren wachsende Nachfrage nach grüner Logistik durch Pay-per-Use-E-Lkw mit garantierter Auslastung durch Sennder zu decken.

Erster Pilotkunde im Raum Stuttgart

Der Mitteilung zufolge gibt es bereits ein erfolgreich angelaufenes Pilotprogramm von Juna und einem Kunden: Dabei fährt ein Transportunternehmen mit dem E-Lkw bis zu zehnmal pro Woche für einen FMCG-Konzern und Sennder-Kunden in der Region Stuttgart. Der Pilot nutzt dafür bestehende öffentliche Ladeinfrastruktur, mit pro Kilometer vergleichbaren Kosten zu den derzeitigen Dieselkosten. Allein bei diesem Auftrag könnten laut Sennder durch den Einsatz des Elektro-Fahrzeugs jährlich 93 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.

Laut Sennder ist geplant, den Umfang des Pilot-Programms 2024 auf Langstreckenrouten und 100 E-Lkws auszuweiten. Bis 2030 plane Juna 5.000 elektrische Lkws einzusetzen, um den Übergang zum nachhaltigen Transport zu beschleunigen.

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