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Forum Schienengüterverkehr in Berlin Mehr Effizienz und weniger CO2

Rangierbahnhof Maschen bei Hamburg Foto: Volker Emersleben

Experten diskutieren über 25 Prozent Marktanteil für die Schiene – Verbands-Vize Joachim Berends kritisiert die Politik.

Zu Beginn des zweitägigen „Forum Schienengüterverkehr“ in Berlin verzeichneten die beiden Gastgeber, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) eine Rekordteilnahme. Mehr als 200 Teilnehmende aus beiden Branchen trafen sich sich zu einem Austausch über die Zukunftsfragen des Schienengüterverkehrs. Im Zentrum steht dabei aus Sicht des VDV vor allem die Frage, was die Branche selber leisten muss, um die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung geforderten 25 Prozent Marktanteil bis 2030 zu schaffen.

Standardisierung und Vereinfachung der Prozesse

VDV-Vizepräsident Joachim Berends erklärte: „Wenn wir der Zukunftsmarkt beim Gütertransport und in der Logistik sein wollen, dann müssen wir vor allem die weitere Standardisierung und Vereinfachung unserer Prozesse vorantreiben. Und auch an Verbesserungen bei den Kapazitäten arbeiten, indem wir zum Beispiel Leefahrten weitgehend vermeiden. Es gibt vieles, was die Branche selber tun kann, um sich im Markt eine stärkere Position zu erarbeiten.“

25 Prozent Marktanteil

Carsten Knauer, Leiter Sektion Logistik/Referent Fachgruppen des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), ergänzt, dass auch seitens der Politik entscheidende Maßnahmen angestoßen wurden, die die Rolle des Schienengüterverkehrs weiter stärken wird: „Wir begrüßen das Bundesprogramm ‚Zukunft Schienengüterverkehr‘ und die damit verbundene Förderung der Erprobung und Markteinführung von Innovationen im Schienengüterverkehr. Es bietet die Basis für eine anteilige Förderung von Projekten in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Fahrzeugtechnik. Damit wird die Stellung der Schiene gegenüber den anderen konkurrierenden Verkehrsträgern deutlich gestärkt.“ Auch Joachim Berends sieht die positive Entwicklung bei den politischen Themen, weist jedoch auch darauf hin, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt, um das Wachstumsziel von 25 Prozent Marktanteil im Schienengüterverkehr zu erreichen: „Wir benötigen weiterhin auch politische Unterstützung. Das gilt beispielsweise für bessere Wettbewerbsbedingungen der Schiene verglichen mit der Straße und das gilt auch beim Thema Finanzierung."

Kritik von Verbands-Vize Berends

Verbands-Vize Berends übte auch Kritik: „Die Beschleunigung beim Planen und Bauen steht nach wie vor ganz oben auf der Agenda. Wir hatten einen guten Prozess mit allen Beteiligten beim Beschleunigungsprogramm Schiene. Dieser ist jetzt ins Stocken geraten, weil die Bundesregierung sich bei der Prioritätensetzung im Gesetz nicht einig ist. Das ist nicht gut, denn wir brauchen das Beschleunigungsgesetz jetzt sehr zeitnah, um das Eisenbahnnetz zu ertüchtigen und auszubauen. Bei der Finanzierung liegt ebenfalls eine Reihe von Fördermaßnahmen auf dem Tisch des Bundes, die umgesetzt werden müssen. Zuallererst die Richtlinie zur Förderung des Einzelwagenverkehrs.“ Enttäuscht zeigte sich Berends darüber, dass das Bundesverkehrsministerium keinen Vertreter für Staatssekretärin Susanne Henckel zum Kongress entsandte, die kurzfristig absagen musste und über das Thema „Wirtschafts- und Klimapolitik der Zukunft – nur mit der Schiene!" referieren sollte.

Best-Practice-Beispiele

Im weiteren Verlauf des Kongresses kamen Referenten verschiedener Unternehmen zu Wort, die Lösungen aus der IT für verbesserte Prozesse und weniger CO2 vorstellten. Ebenso wurde über Best-Practice-Beispiele gesprochen, beispielsweise wie DB Cargo die Transformation der Stahlindustrie mit neuen Logistikanforderungen begleitete. Über die einzelnen Themen ist in Kürze mehr auf eurotransport.de wie auch in den digitalen und gedruckten Ausgaben von trans aktuell zu lesen.

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